Der mürrische Ton des Literatur-Dozenten Schütte über eine Biographin namens Angier im volltext gefällt mir nicht. Er selbst hat ja bei diesem Sebald studiert und von der Bekanntschaft ruhmesweise profitiert. Warum einer Konkurrenz nicht auch mal was gönnen?
Bezüglich Handkes Schein scheint man doch einig zu sein. Was mir nicht gefällt, ist, mit einem Wissen zu protzen, das man im Dunkel hält, und der Anderen eben gerade so etwas vorzuwerfen.
Etwa so: "Dass namentlich benannte Personen als Nationalsozialisten diffamiert werden, die das genaue Gegenteil waren, gehört zu den Kollateralschäden dieser Biografie."
Wer waren denn nun die benannten Personen? Etwa so ein Günter Eich oder Carlo Schmid? Letzterer war ja nicht Nazi, unterschrieb als Humanist nur Exekutionslisten. Waren es solche Leute oder anständige?
Mir war nur ein guter Kerl Sebald bekannt, der Robert Walser wohl auf Spaziergängen begleitete und betreute, und insofern sicher ein Denkmal verdient hatte. Dass er sich auch mit der Nazigeschichte befasste, gäbe auch bei mir einen Pluspunkt.
Was aber richtig oder falsch an einer Biographie über ihn ist, scheint mir gleichgültig, sofern nicht wieder so eine Lumperei wie bei diesem Eich oder Schmid auftaucht.
Möglicherweise ein gewaltiges Werk, das Verehrung und Aufregung rechtfertigt. Aber hier ruft doch allzudeutlich der Neid.
Bestätigt sich beim nachlesen in Wiki. Man / frau arbeitet ja im selben Revier. Und dann bekommt die 78jährige den Ruhm ab vor dem 24 Jahre jüngeren Experten. So wird die Wut verständlich. Nicht aus dem Text...
4.12.21
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