Die innere Leere des Norbert Gstrein, als er durch die Weiten der USA fährt, kommt mir bekannt vor. Er ist jetzt auch nicht mehr der jüngste und macht sich in einem nett geschriebenen Bericht in der volltext unter anderem darüber lustig, daß ein 65jähriger einen flott optimistischen Titel, ungefähr so "mit 65 in die Kurve" geschrieben hat. Ihn graust noch vor der Zeit,die darauf folgt. Ich bin in ihr angekommen. Mir ist da weder Schwung noch Angst. Letzteres überlasse ich der Jugend für Corona. Ich kann Entwarnung geben: man wird müder, die Zeit weht als ein Schatten vorbei, die Weiten des amerikanischen Horizonts verlieren sich im Vergessen. Der Stil des Gstrein ist schön klar, ohne jede Beimengung von allergenen Beziehungsstoffen. Ansonsten macht man halt irgendetwas: rast die Straßen auf und ab, gibt langweiligen Unterricht, schaut aus so manchem Fenster. Er wartet wohl auf irgendetwas Großes. Man fährt im Leerlauf das Leben entlang, lässt die Sache gemütlich rollen.
KARLSRUHE - s e l t s a m - gesehenes