Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom August, 2018 angezeigt.

Aber irgendwie

Aber irgendwie... Frau Nitschewo lebte in einem zweistöckigen Hutzelhäuschen in unserer Nachbarschaft, kaum daß man sie auf der Straße sah. Das Dach hat in meiner Erinnerung grau gewordene Schindeln, über die die mächtigen Äste eines für uns Kinder uralten Baumes strichen. Morgens trank sie Kaffee, um 4 Uhr mittags Tee, abends Rotwein. Jeweils eine Portion, um noch etwas von Leben zu spüren. Sie sah zum Fenster hinaus in den Garten,  - das riesige graue Hoftor war stets geschlossen und versperrte die Sicht - , sie sah in die Zeitung und manchmal hörte sie Radio. Ob sie je einen Fernseher besaß, weiß ich nicht. Es gab so viel zu beobachten schon im Garten: der letzte Kohlweißling,den die Winzer noch nicht abgespritzt hatten, die Anselm im Kirschbaum auf unbeholfener Jagd nach ihm, die verschiedenen Katzen auf dem immer gleichen Pfad auf Pirsch nach Amseln; da kommt ein neues Blatt heraus im Frühsommer, da fällt ein erstes... Eine gelbe Blüte steht prächtig auf dem Stängel. Darunter

Volksschule

Wir unterhalten uns über unsere Volksschullehrer, sind über die mir förderlichen Kunstlehrer an Progymnasium und Gymnasium darauf gekommen, die sich die Arbeiten ihrer Schüler einfach - betrachteten und - etwas dazu sagten. Ich erinnere mich nicht, einen guten Volksschullehrer erlebt zu haben. Diese Kerle schienen darauf abgerichtet, einen Haufen aus Bauern-, Flüchtlings- und Asozialenkindern ruhig zu halten und die Kinder der Geschäftsleute gymnasialgerecht positiv zu benoten. Ein echter Birkenreisig nach Janosch mit scharfem Stock war darunter. Auch der gar nicht böse X schlug mal zu, um Ruhe zu halten. Immer bekamen es die bösen Buben ab, die sie sich aus der Unterschicht aufs Bänkchen gesetzt hatten. Selbst der liebe y, der voll Sehnsucht auf pensionable  Entlassung aus dem Fenster schaute und Aufsätze der Sehnsucht und des Idylls aufgab, wollte recht eigentlich nichts mit diesen Kindern zu tun haben. Und die liebe Lehrerin Z, die mal die eine oder andere in den Arm nahm: auch si

Kumm ruff!

Es klopft am Fenster. 2. Stock Altersheim, äh Seniorenzentrum. "Kumm ruff!" Und leiser: "Kumm ruff!" Man geht vorbei mit einem unguten Gefühl im Rücken. Was hielt mich ab? Was war das für ein Leben, Lieben, Sehnen, Verlieren? P.p.... Was ist es für ein Einsam-sein! Und auch jetzt wartet ein Mensch wie Du und ich darauf, in einem Gespräch gehört zu werden. Werden auch wir in so einer Wüste verdursten müssen?

Reparieren

"Ist das die letzte Reparatur gewesen? Wann werde ich wieder einen Hammer in die Hand nehmen?" Dr.  Smirc setzt sich schnaufend in den Fernsehsessel. "Wird die Hand zittern? Werde ich den Punkt für den Nagel noch richtig sehen? Werde ich noch wissen, wohin ich den Holzleim geräumt habe? - Was überhaupt zum Kleben gebraucht wird?" Ob X noch da sein wird, sich  über eine Lösung zu freuen?   Sein Freund, der einen Schaden nur zu sehen braucht, um einen Plan zu generieren und exakt auszuführen! Wie es ihm wohl geht mit dem Verlust seiner Fähigkeiten? Dr. Warnix, Psychagog und unverblümter Kostverächter, meint, das sei doch etwas arg in die Schmerzkiste gegriffen. Ja, der Ausblick sei nicht schön. Aber, ehrlich gesagt (Phrase der Heuchler), umso mehr Grund, sich über das Werk zu freuen. Was die Erben wohl denken werden, wenn sie beim Entsorgen zufällig die verschamarierte Schublade sehen? - Was der Alte in seinen Tagen noch hingedrechselt hat... Smirc verliert sich i

Schauen

Karlsruhe-Limmerick

Ein Wurstsalat aus Karlsruh, Mit allem, was sich Ruhm treibt, per Du. Im galanten Philosophanten, Gab er arrogante Giganten. Da lachten die Tanten. - Wo Sinne einst schwanden , Wurde Kaffee Philou wieder Plörre Karlsruh. Verkannt sind die alten Bekannten.  Klaus Wachowski 6.8.18  P.S.: ...Was nicht heißt, wir seien es (Goethe zu Eckermann)

Vom Warten

„Hier stand IBM“ Eins ist mir gewiß! Und Dich drückt, und Dir winkt das Ungewisse. * In der Arztpraxis/ Notaufnahme „Entschuldigung! Der Tod / das Leben hat mir noch keinen Termin gegeben. Ich habe auch nicht angerufen. Darf ich trotzdem?“ Im Wartezimmer Gott ist kein Privatpatient. Er wartet. Ob ihm ein Kreuz-Worträtsel die Zeit vertreibt?-

Die Personalversammlung, was das wohl war?

Was bedeutet es für uns, wenn Totenstille ausbricht in dem Fall, dass ein selbsternannter oder vorangeschobener Tribun schweigt oder ausgeschieden ist?   Das mit viel Energie eroberte Recht der Beteiligung der Beschäftigten an Entscheidungen durch Anhörung(!) - ist nicht geeignet, dieses Recht wirklich zu verschaffen.  Wie sieht es denn real aus? Der Kaiser und seine mit Privilegien der Macht ausgestattete Gurkentruppe lauschen aufmerksam der Kritik und lachen. Sie brauchen sich nicht einmal Notizen zu machen. Denn niemand wagt, Kritik zu üben.  Gäbe es den einen oder anderen Beamten mit dem Privileg der Lebensanstellung nicht, der geschützt und zaghaft ordentlich Zorn über eine Menge Unrecht äußern kann, müsste man auf die Umwägbarkeit sonstiger hitziger Gemüter vertrauen, die es aus unerfindlichen Gründen geschafft haben, in den Staatsdienst zukommen. Sie würden es - das zeigt Erfahrung - nicht länger als geschätzter Kollege überleben. Entweder sie gehen (von sich oder Fei