Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom 2017 angezeigt.

Showroom Marktplatz

Die Möwe Jonathan im Showroom Stadtkirche Es war schön, weil meine Liebe neben mir saß. Der Möwe Jonathan, dem Nebenverdienst des -ja doch leider- verstorbenen "Erzählers der Nacht" begegne ich wieder in der Stadtkirche Karlsruhe am 24.12. 17 im Abendschön.  Schön, so im Abendschön an der hl. Nacht vorbei zu gehn. Blau leuchtet der Hintergrund, rot davor vier Kerzen.  Wagnerbrummen in der Kirche. Jesus! Ist das nicht ein gospeliges Brausen wie evangelikal? Showdown der Vernunft. Mein Zorn über stolz geschwellte Provinz, die sich überall und mehr als je über so viele wirklich gute aber schüchterne Kunst breit macht, verraucht, als ich die Todesanzeige des Meisterpathetikers Herget lese. Es war doch echte Begeisterung aus der poetischen Schlafmütze, die sich da nach einem Paradies auf den Papierblumen eines Ruhms von der Stange sehnte. Ich denke inzwischen, daß seine Sehnsucht wirkliche Sehnsucht war, der Schauspieler wirklicher Schauspieler mit halt stolperndem

Weihnachts-Biosical

Wir singen o Tannenbaum in die Sehnsucht nach Damals, starren in mürrische Gesichter und zünden Kerzen an. Einsamkeit? Na wenn schon! Da ist ein Glühweinglas mit Elchmotiv. Dr. Smirc holt den Picasso aus dem Keller. Wow! Original! Die Farbe ist übergegangen, die Geste hinter dem Wurf hat sich aufgelöst in ätzendes Vergessen. Ja, merkst Du denn nicht, daß der Mann schon Jahre tot ist? Und wohin nur hat sich der Gedanke unter dem Bild verflüchtigt? Wo ist noch ein Kunde für solche Ware? Dr. Warnix, Psychagog und Hauptgewinner der Mega-Verlosung, schlägt vor, das Ding zu zerschneiden. Keiner könne es mitnehmen. Und wer übrig bliebe, habe eigene Sorgen! Smirc: "Dann packt doch den Wagner darin ein. Wird schon niemand wieder aufwickeln!" Es lacht aus den Schären in den Tannenbaum. Strindberg und Mankell. Vergeßt doch, daß Kunst für Unsterblichkeit steht. Gott meint: "Laßt mal!" * Wie sehr es doch weihnachtet! Der Weltkrieg lächelt aus der Trumpütze von Jerusalem,

Samarkand

Samarkand Der Rinok von Samarkand ist irgendwie schön und wenn man davor steht wohl auch beeindruckend. Prachtvolle Gebäude eines gewalttätigen Eroberers**. Es ist düster. Eine andere Dunkelheit wölbt sich über der Runde vor dem Altarraum. Die Mühseligen und Beladenen haben sich etwas Kerzenlicht bereitet. Die schwachen Linien, das schwache Leuchten, der weiche Übergang ins Dunkel. Ich verstehe nicht! Man geht doch in eine ganz andere Welt, wenn der Horizont nicht ins Grauen sondern ins Vertrauen mündet. Und doch findet sich oft gerade bei besonders Stolzen und Freien eine besonders sklavische Bewunderung der Schönheit, die selbst vor dem architektonischen Herrschaftsprotzen, vor den Balzgesängen des Ich, nicht aus der Verzückung ins Erbrechen fällt. Es hat sich beides erhalten: die Freundlichkeit des Menschen und die Feigheit vor Protz und Herrschaft. Selbst in den Gebeten der Religion der Nächstenliebe wird dem Herren, Führer, König der Welt geschmeichelt und dem Men

Gott oder Energie?

Aus "Evangelisch im Westen" Ausgabe Dezember 17 bis März 18: "In Markus stellte sich Pfarrer Joachim Österle der schwierigen Frage: 》Wenn Gott die Welt erschaffen hat, woher kommt dann Gott? 《 " Lösung: "Gott steht als nicht geschaffenes Sein über der Zeit. " Nicht schlecht. Eine andere Antwort wäre die Gegenfrage gewesen: "Wenn die Energie, der Urknall die Welt erschaffen hat, was geschah vorher? Woher kommt Energie, Materie?" Schopenhauer: "Die philosophische Frage ist nicht das Wie, sondern das Was der Welt. Und das kann ebenso blinder Wille als auch ein liebendes Prinzip sein. Je  nach Glaube.

Über Ermahnungen

Den Tag vorbereitend Ich werfe die Tagesdecke über die Kissen. Ich habe dabei eine gute Technik entwickelt, das Luftpolster unter der hochgeworfenen Decke zu nutzen. Oft muß ich nicht mehr zum Kopfende kriechen, um die Ecken zu richten. Trotzdem höre ich eine hohe weibliche Stimme schimpfen und ziehe den Kopf ein. Das Schimpfen kommt ohne Umweg aus der Kindheit. Ich habe damals keine Betten gemacht. Aber Schimpfe gab es genug. Meine Mutter ist schon lange tot und viel länger bin ich erwachsen, eigenes Ich. Längst hätte ich mich lösen können. Daß es nicht geschehen ist, schiebe ich nicht auf meine Mutter, noch schimpfe ich mich dafür. Ich nehme lediglich mit einem bedauernden Staunen wahr, daß ich noch immer solche "Stimmen höre". Irgendwann muß sich das unangenehme Erleben und/oder die zugehörige Furcht in meinem Handeln verbacken haben. Es ist vom Schmerz her auch kaum spürbar. Aber es wäre wohl schön, ganz frei davon zu sein. Vielleicht wäre solche Befreiung auch nicht

Jirgl schreibt nur noch für die Schublade

Entsetzen im Betrieb. Einer erklärt seine Unlust. Wie viele Tausende sind ebenso gut, begeisternd? Wie viele Hunderte sind ebenso lanweilig? Und schreiben ebenso für die Schublade. Sie würden gerne auch ein paar Preise absahnen. Ist es nun schade? Ich weiß nicht, habe nichts von ihm gelesen. Bei Tausenden ist es jedenfalls schade. Was seinen Narzißmus betrifft? Eine Volkskrankheit wie ihr Pendant Depression, die mit ihm grassiert und wächst. Und die Aufregung? Reklame umgekehrt. 29.11. 17

Dunkel geworden

Du nagst an Deiner Trauer, da bricht der Monat November ein mit seiner Massendepression. Überall Dauerregen von Enttäuschungen, Bitterkeiten. Die Mundwinkel ziehen graues Denken aus den Pfützen. Graue und schwarze Mäntel umzingeln Dich. Ist es ein Wunder, daß Weihnachten mit Fluten von Licht und Glühwein einschießt? Hans Lang, die Stang - als Guck-in-die-Luft zu oft gestolpert - rafft sich auf und geht vor die Tür. Was, seh ich recht? Das da vorne ist doch die Depression, die auf die Trauer einhaut! Und die, nicht faul, zieht ihre Gegnerin Richtung Gully. Hans entsetzt: "Aufhören, aufhören, Ihr kriegt mich schon! Aber nicht dieses Jahr!" Sie reißen sich schon am helllichten Tag um ihn! Aber er muß noch die Hälfte der Sorgenkladde abarbeiten und will auch noch das Jubiläum seiner Frühlingsdepression feiern. Das hier ist doch kiki. Um diese Jahreszeit herum gehen seine Sehnsüchte ohnehin auf kurzen Beinen, da fallen die Enttäuschungen ziemlich flach aus. Außerdem

Philosophie des gemeinschaftlichen Schweigens

„Arno Schmidt. Eine Bildbiographie“ – Buchvorstellung und Lesung mit Jan Philipp Reemtsma, Fanny Esterházy, Joachim Kersten und Bernd Rauschenbach in Karlsruhe Ich war dabei. Ein Heldenhgedenken für ein Werk von Sammlung und Collage. Ekel vor und Verachtung des Menschen in einer Breccie von Laut und Wort. Backsteine von Büchern, aufgetürmte Zinsen unermüdlicher Reklame. Nicht selten im Geschäft. Vier Umstände: Bewerbung bei der SS, unklare Büro-Tätigkeit (sehr gute Englisch- Kenntnisse) im Krieg in Norwegen bei direktem Draht nach Berlin, 45 Flucht in den Kriegsdienst, Änderung des Geburtsdatums. Zur Bewerbung bei der SS kein Ton während der Vorstellung. Gibt es kein Dokument zur Bewerbung? Keine Darstellung der SS-Anwerbung? Zu Norwegen die Erklärung, er sei im Schreibdienst beschäftigt gewesen? Gibt es ein Dokument zum Einsatz? Wer war Auftrag gebende Stelle? Die Augenzeugen wussten nichts genaues. Nichts von den russischen Kriegsgefangenen. Die Flucht in den Kriegsdienst, lau

Love & Sympathy

Love and Sympathy Unerwartetes Treffen der Herren Doktoren Smirc und Warnix in Durlach. Dr. Smirc spricht von einer Familienfeier:  "Wie schön es war! Man hat über all die Jahre vergessen, wie wichtig es doch ist, einem Kreis einander verbundener Menschen anzugehören. Ich bin noch ganz erfüllt von den Gesprächen, Berührungen, Umarmungen. Zueinander gehören! Aufzugehen in einem warmen Gefühl. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, dieses Aufgehoben-sein. Noch immer singt und summt es in mir. Das Herz springt mir im Leib. Ich sag nur: All you need is love!*" Dr. Warnix, Psychagog und All-you-can-eat-Gourmet der ersten Stunde, schaut skeptisch: " Und draußen das Mädchen in der Kälte, an dem wir beide vorbei gegangen sind, was ist mit dem!? Hast Du ihm einen Euro gegeben? Kannst du ihm die Liebe geben, die sein Vater verlassen, die Mutter verweigert hat? Siehst Du da überhaupt noch eine Sehnsucht nach irgendetwas? Die Hälfte der Welt hass

Heimat im Staatstheater Karlsruhe

Staatstheater Karlsruhe "Heimat" Eine surrealistische Inszenierung. Nach Jahrzehnten wieder im Theater. Wie andere in der Kirche. Ich sah. Die Hirschköpfe, Totenköpfe mit Geweih. Es tönt aus der Maske. Sehnsucht und Trauer. Träumerisch erheben sich die Stimmen. Ein Schnee fällt in die Worte. Der Mensch wird vernehmbar, das Ich. In Verschattungen des Lichts heimatet es sehr in den Loden. Ein Schicksal öffnet seine Einsamkeit. Es erinnert Angst. Es verlangt Recht. Das Wir rollt als Drohung ins Land. Sauerkraut, Wagner, Wut. Die Nacht eröffnet wieder Hoffnung und Angst. Das Wort sucht einen menschlichen Ton. Vielen Dank für eine büchnerschen Begegnung. Klaus Wachowski 30.10.17

Innere Mission

60 Jahre später s itze ich wieder in einem Saal, in dem man sich mit Afrika beschäftigt. Damals war es eine fromme Versammlung der inneren Mission, zumeist Mucker, ältere Frauen, die mitleidsvoll den Worten eines Missionars lauschten. Heute lauschen wir Alten, zumeist links kritisch mit frustrierten Hoffnungen, mitleidsvoll den Worten einer NGO-Expertin. Was geschah in der Zwischenzeit? Begeisterung in den Zeiten der Brotherhood of man,  Depression nach dem Mauerfall, als Freiheit die Gleichheit in eine unglaublich tiefe Ohnmacht schlug. Die Zeiten der  sich verantwortlich fühlenden war vorbei. Gebunden in den Kämpfen einer neuen Orientierung. Sie verließen die Politik und machten in Familie und persönlichem Erfolg. Die ermutigende Erfahrung des  brüderlichen, schwesterlichen Gefühls wurde durch das Gefühl von Einsamkeit durch Ohnmacht ersetzt. Was konnten unsere Kinder insofern lernen? Sie wurden nicht in Massen zu Egoisten, aber naturgemäß könnten sie so etwas wie Hoffnung der S

Klassentreffen 17

Klassentreff 2017 Eben und deshalb gehe ich nicht gern zu den Abiturienten. Dort wurde ein elitäres Kollern über Lebensleistungen ausgetauscht, das mit unserer Realität nichts zu tun hatte. Wir alle kamen aus armen Verhältnissen und fanden das Leben der anderen nicht schäbig, sondern eben dazu gehörig. Auch unter Volksschülern gibt es gewaltige Einkommensunterschiede. Aber der Banknachbar, die Mitschülerin ist das vertraute menschliche Du geblieben. Die Bandmitglieder x und y, die die Kämpfe zwischen Stones und Beatles mitverfolgen, die Discobesucher, Malocher und Sesselfurzer. All sie träumten von einer offeneren, gerechteren Welt als die der oft noch prügelnden Väter. Das war schön. Die letzte Wegbiegung ist ereicht. Ich komme bewegt vom Klassentreffen - man sieht den noch passablen Zustand, kommt aber ins Grübeln zum Wer - bin – ich?, was ist mein Ort? und wie lange noch?- da redet im Radio "der" Kraushaar über die 68er. X hat Jahre den "Kuche

Rousseau an Czerni 1923

Skizze zu Rousseau bei Betrachtung seines Urwald-Bildes Rousseau an Czerni Ja, ich male so und nicht anders. Und natürlich: es gefällt nicht. Warum auch? Wir sind unterschiedlich. Warum soll ich es vor Eure Augen hängen? Und natürlich: es schmerzt. Denn es zeigt mir wieder, wie sehr fern ich von der Welt bin, von der ich glaubte, sie sei meine. Und natürlich: ich male weiter im Wissen, daß meine Geschenke peinlich sind. So sehe ich meine Welt verschwinden. Noch farbiger werden meine Bilder, noch stärker wird die Abscheu davor. Meine Welt verlangt von mir Schwarz - Weiß. Was ist so schlimm daran? Nicht Glück scheint der Sinn von Leben. Es ist Leben. Und so mehr. Ich male bunt und innen steigt die Trauer. Ihr aber geht woanders hin! Ich habe nichts da in Schwarz- Weiß. 30.9.2017

Die Keule, Kunstwerk von wem noch mal?

Haltestelle ZKM Die Keule, 6faches Kunstwerk aus 1997. Sie ragt in den öffentlichen Raum. Festgezurrt und eingeschraubt. Pech: Zwei sind schon umgehauen und entsorgt. Schicksal des Narziß. Wie auch des Individuums. Das Plattmachen besorgt in der Regel die Jugend. Ungeduld des Herzens, die das Einfluten des Vergessens nicht abwarten kann. Während das Vernichten der gealterten Person per Alc bzw per Musik geschieht, deren Einfüllung in der Jugend erfolgte.

Wondratschek verweigert sich

Der erste Eindruck nach dem Interview mit Wondratschek ist der von großer Enttäuschung und Depression. Das Verschwinden im Alter merkt wohl der ehemals Berühmte am schmerzlichsten. Die Verlage kaufen nicht mehr von Dir? Es liegt nicht an ihnen. Sie wissen schon gut, was die Leute interessiert. Sie wollten mir keinen Zutritt in ihre Lounges gewähren, weil andere zahlungskräftiger per Publikum erschienen. Und auch im Netz liest mich so gut wie niemand außer Geheimdiensten und Pornopages. Mein Beifall entspricht dem unbeliebter Marktschreier. Doch wenn ich singe, möchte ich singen, dann aber auch von Menschen gehört werden, und schließlich, daß wir alle zusammen singen. Wo ich ein Märchen erzählte oder ein Gedicht, möchte ich den und die "ich-noch-einmal" erleben, denen die Welt ebenso gefällt. Und ich singe doch keinen Monolog, sondern begeistere mich erst richtig, wenn die anderen Bandmitglieder ihren ebenso wichtigen Part übernehmen. Ich bin kein Star, ich will Menschen!

Ferdinand Sauerbruch

Auch ein monarchistischer Bart, der sich zur Adolfbremse wandelte. Mit welcher Achtung wurde doch von ihm gesprochen! Dann lass ich das: "Das war sein Leben Seite 575/576 Bald jedoch legte ich alle meine Ämter nieder. Schließlich und endlich: lud man mich noch vor das Entnazifizierungsgericht. Einer der Leute dort, die über mich zu richten hatten, fragte mich: "Welche Personen können Sie benennen, die wohl bereit wären, zu Ihren Gunsten auszusagen?“ Ich entgegnete nur: "Ich hoffe, daß zu meinen Gunsten die vielen Verwundeten und die vielen Kranken aussagen, denen ich geholfen und denen ich das Leben gerettet habe." Ich weiß ja nicht genau, wie sich das im einzelnen ab- spielen wird, wenn ich einmal zur großen Armee abberufen werde. Sicherlich  ist da auch wieder ein Ankläger. Vielleicht wird er mir vorwerfen, ich hätte in großen Zügen gelebt und alles Kleine und jegliche Kleinlichkeit verachtet. Er wird bemängeln. daß die „stille Gelehrtenstube" nicht gan

Hinweis auf Text

Im Blog "Spielwiese pp" wird ein neuer Text veröffentlicht. Auszug: " Man ist überzeugt, dass mehr dahintersteckt als ein Fesselballon. Doch wer tief gräbt, findet jede Menge Dreck, was all diese Expfarrer und Psychoanalytiker auf dem Jubiläum der psychonautischen Gesellschaft zunehmend in Rage bringt. Es erwartet Sie das Gastro-Team."

Er meinte: "Das stimmt nicht!"

FJR: Der Fernseher wird ausgemacht, egal, ob Helmut Schmidt spricht oder Franz Josef Strauß. SCHMIDT: Das stimmt gar nicht, was Sie sagen. Das mag bei einigen so sein. Gucken Sie sich aber doch mal die Meinungsumfragen an - es stimmt nicht, was Sie ragen. Es ist ein sehr kleiner Teil der jungen Leute, die den Fernseher ausmachen. (Aus einem Interview mit Raddatz ca 80.(Fritz J. Raddatz Zeit-Gespräche 2 Suhrkamp)) Ich gehörte dazu und bin stolz darauf. Aber in diesem Interview finde ich zum ersten Mal eine Haltung, die ich teile: Strikte Trennung von Kultur und Staat. Und den Satz, den die Schröder-SPD von der Betriebswirtschaft ins Hartzsche umwandelte: "Eine Reduzierung des Menschen auf das Ökonomische ist verboten." Aber auch er hatte schon den arbeitslosen Angler mit dem Außenbordmotor wie Beck den bärtigen Arbeitslosen, der doch mal zum Friseur gehen solle. Inzwischen sind studierte Pädagogen und Betriebswirte zu Bierkönige auf Malle.

Dringende Bedrängnisse

Dringende Bedrängnisse Ins Leere begehren, An Begehren sich stören. Wie oft war Lust mir doch Frust, Und auch ich wurde schon mal lustlos geküsst! Leben scheint öfter daneben. Doch Nichtsein will mir auch nicht viel geben. So zwischen Nietzsche und Buddha changierend, Über Wille und Stille den Spaß fast verlierend, Trinke ich noch einen Kaffee Schmäh, Wie: Schmeckt nicht!? - Für mich ganz okay! Wenn ich aber gar nicht mehr froh sein kann, Schalte ich herzlos die Glotze an.

Werbung rot

Das gleiche Rot bei Stammzellen-Spende und Parship. SPD. Welchen anderen Slogan als Solidarität, Gemeinsam, Gerechtigkeit erwarten die Wählenden von der SPD? Natürlich das Bekenntnis zum Wert "Sozial" und "demokratisch". Ganz schlecht für Erfolg: auf Manager, BWL, machen.

Kunst

Wie lang und angestrengt versuchte ich das Wesen der Kunst zu ergründen! Manche rieten, doch auf den Preis zu schauen. Das erinnert mich an ein Rankgerüst an einer Rheinhessischen Schule, mit dem ein Handwerker ein extra Schnäppchen machte. Kunst am Bau durfte nämlich auch für kunstferne Leistungen von Handwerkern vergeben werden. Vorsichts halber  ließ er sich ein Exposé schreiben. Die Künstler schauten recht traurig installiert in die Röhre. Wer glaubt schon an die Gunst am Bau? Je mehr ein so bezüglicher Künstler beklatscht wird, umso trauriger ist es doch um die Kunst bestellt. Beifall kann auch kein Gradmesser sein. Der blöde Spruch von der Kunst, die von Können komme, weil käme sie von Wollen hieße sie Wunst, ist um die Vermutung zu berichtigen, daß es eigentlich nicht Können, sondern Gönnen, nicht Kunst sondern Gunst zu heißen habe. In Karlsruhe soll ein Künstler oder Professor sich ohne Wettbewerb die Rechte an der künstlerischen Vermarktung der U-Bahn beschafft haben.  Gu

Hinweis auf den Blog "Spielwiese"

Ich habe mir einen neuen Dada-Text gegönnt. Hier eine Vorschau auf den Text im Blog Spielwiese pp: Durchbrechen wir den Sturm der Zeit! Die Zeiten sind vorbei, wo die Ritterfräulein ihren Freiern Aufgaben stellten. (Erbsünde nicht verwerfen und Eugen Drewermann richtig verstehen.) Überzeugung erlaubt uns eine einfache Umgangsweise: Du weißt, was gut und böse ist. Du bist frei, kannst entscheiden, was du tust. Fahre Deinen Seniorenbenz vegan! Mit dem monumentalen Blowup-Prinzip bespielt man so komplette Aktfotos der Kategorie Supermodel. Selbst Androgyne zelebrierten schon suggestive Dekolletees. Eine win-win-Situation auch für Trumpiden. Eine Barfüsserin ging einst durch die Strümpfe der literarischen Freundschaft. Seit den Zeiten des verlegerischen Nepotismus hatte sich eine schreckliche Demokratisierung und Verwässerung unter den Wurzeln ausgebreitet. Überall quatschte und schwankte die Erde unter den Buchpreisen. Tonkünstler hielten Installationen für poetische Momente. Bielefel

Sommerfreuden bei den Heimattagen

He, du Arschloch! Es ist kurz vor Schluss. Die Besitzerin kommt zu Tisch 16 im Außenbereich: "Hallo Sie! Gehn sie bitte hier weg! Sie haben nichts bestellt." Er: "Ich hab doch eben das Eis geholt. Bin noch nicht fertig!" Sie: "Das war Straßenverkauf, 3 Euro. Hier kosts 4,50. Also nachzahlen oder gehn." Er: "Was'n das fürn Land, wo man nicht mal in Ruh sein Eis essn kann!" Rührt sich nicht. Sie: "Sind Sie Ausländer! Nix verstehn? Geh'n Sie, oder muß ich mein Mann holen?" Er: "Hee! Ich bin Daitscha! Loß misch moi Ais esse! Isch hol die Polizei! " Sie: "Geh'n Sie jetzt! Isch hol moin Mann!" Er: "Sin Sie Ossie oda was? Leck misch!" Der Mann kommt: "Verschwinden Sie jetzt und verlassen mein Lokal!" Er: "Bischd du Ossie oda was? Isch ess moi Eis!" Mann: "Hier koschd das Eis 4,50. Bezahlen jetzt oder gehn Sie!" Er: "Du Ossie! Loß misch in Ruh!" Man