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Es werden Posts vom November, 2021 angezeigt.

Provence

"Wo fahrt ihr hin? Provangs? Ah, da würd ich auch mal gern! Ins Warme! 20°!- Wissen Sie, wo ich mal gern hinging? Gardasee! Vielleicht kann ich mal mit meiner Tochter... Die andere: "Ich hab gleich mal genutzt. Museumstour. 3 Stück. Hier ist wirklich echt Kultur. Und dann noch klassische Architektur, Konzert. Schnuckeliges Hotel!" Welche ist mir wohl sympathisch?

Vom Weinlenzer 2013

Nasse Konfetti. Marodes Rathaus, tolle Konzerte.   Der Frühling ist da. Der Weinlenzer legt sich in eine liebevolle Verwöhn-Massage. Er lauscht dem Enzian des Heino über drei Oktaven, aktiviert seine Shades Of Grey mit der Berlusconi-Taste. Klangästhetik vom Feinsten erfüllt das künstlerische Betriebsbüro. Ein Kulturbarde interviewt den Jimi Hendrix des Dudelsacks. Der Frühling kommt mit Specht und Schluckspecht. Coniferen der Literatur schlagen ihre Lieblinge für den Bachmann-Preis vor. Die Verbrauchergemeinde Aeternitas trifft die Hospizschwestern vom Verein Dasein. Zwischen Tanz und Testament verhandelt man eine Top-Rendite für randständige Vulnerable. Man upgradet Bonusmeilen für die Fahrt nach Pizza. Am Koma-See wiehert dann ein Kabarethiker über das sogenannte "Jammern auf hohem Niveau", eine Erfindung gelangweilter Witzbolde beim Anblick von in Abfallkörben suchenden Obdachlosen.  Was das Kind sieht: Schläger springen in schwarze Uniformen und verwandeln sich in

Deutscher Winter

Deutscher Winter Alkoholiker sind in der Regel nette Leute. Der Regionaltester bekommt Hilfe vom Alles-Egal. Und Nervensäge und Rotzlöffel gehen wieder nach vorne. Zum Deutschen Winter treffe ich mich mit Impfgenosse Dr. Smirc: "Was? Auch noch testen?! Sind die noch ganz knusper, die Inzidenz hochzujagen? Ein Loch ist im Eimer, Winfried. " Er zieht den Tränensack wieder unter die Maske. Smirc radikal: "Wenn die Kinder nicht wären, könnten mir die Alten doch gestohlen bleiben. Covid erledigt das ja von janz alleene." Dr. Warnix, Psychagog und Impfneider vom Trödeltrupp, stimmt ausnahmsweise mal zu. Auch ihn nervt das Ausblenden der Werte. Gott? Im Altersheim ist Schicht! "Jetzt erstmal Glühweinachten 3 G."

Covidoster 11 21

  Der 3-Sterne-Knastronom (oder heißt es Gastronaut? Egal!) fliegt zurück. Dubai gescheitert. Kaum in Ulm gelandet gibt's Indizien auf Berufung. Pegida stapft durch die Auslagen und pflügt durch die geschichteten Wahrheiten. Tiefgründig wie witzig kommentiert das Kabarett. Die bundesdeutsche Corona-Insuffizienz steigt und steigt. Zur Zeit liegt sie bei 370 Kommunisten. Innerkirchlich ist das eine peinliche Amazonas-Abholzung. Der Ethnologie wundert sich. Das Volk klopft ans Fenster: "Komm!". Trump,  Bildung macht den Meister, tritt der Intelligenz in den Hintern, die wiederum mit Flöte und Peitsche die Menge vorantreibt. Es geht in die Angst, in die Wut. Der gepflegte Versicherungsvertreter weiß gar nicht, wie er das in seine Akquisition einbauen kann. Pech: Impfpass vergessen! Vulnerabel grüßt der Weihnachtsmann, eine Art Horst Schlämmer, aus der Generation Booster.

Günter Eich zum 9.11.

Was ist schon dabei? Günter Eich zum 9.11. Vor der niedergebrannten Synagogen in Karlsruhe wieder schwarze Gefühle. Abends in volltext eine Eloge auf Günter Eich... "grandios", "absolute Unwilligkeit" "radikaler Rundumschlag " "ein Schnitt, scharf und genau" Wortwahl der Verehrung. Und Abwiegelung: "Man ist Schreibender, man lebt vom Schreiben. Wer Erfahrung mit Diktaturen hat, hält sich mit dem Aburteilen zurück. Aber zu diesem Publikum möchte ich nicht gehören. " Andere Schreibende hatten nicht solche Gelegenheit, etwa aus Gurs statt nach Auschwitz in den Rundfunk zu kommen. Und was sagt Klaus Mann zu solchem Mephisto? Der kritische Biograph Vieregg ist tot. Es darf wieder von Größe gejodelt werden. Wann waren die Bücherverbrennungen? Wann bewarb Eich sich zur NSDAP? 1.5.33! Es ist doch gar nicht so, als habe man nach 45 und vor dem Auschwitzprozeß irgendetwas aufgearbeitet. Heidegger Arno Schmidt Kurt Goller Jetzt Eich

Nuhr

Manchmal haben die Predigten des Kabaretts - der Furz des Messdieners, der Gott wieder in die Realität bringt ?- etwas von der Wut des kleinen Geschäftsmanns und Insolvenzers auf Staat und Mitarbeiter. Nah am Pegiden, von dem man sich doch absetzen möchte. Na ja: mit 60 wollte auch ich es nochmal richtig/wichtig machen. Man spürt den Verlust der Überzeugungskraft. 

zen im zkm

  Zen im zkm Im zkm,einem mich freuenden Versuch von Moderne und neuem Betrachten. Was gefällt mir an der Haltung des zen-„Meisters“(ohne Meister geht’s wohl nirgends)? Zum Schüler, der von ihm wissen will, ob es ein Leben nach dem Tod gibt: „Ich war noch nicht tot.“ (überliefert nach Domian, der auch ins Alter kommt.) Kürze und Vernunft der Antwort. Heute früh fallen plötzlich Massen von Blättern aus der riesigen Eiche. Ich höre bei 50 auf zu zählen, als ich die wenigen davon vom Balkon auflese. Es fragt mich etwas: „Wäre es schöner oder interessanter, in der Zukunft zu le-ben, als in der Gegenwart? In der Vergangenheit lebte ich ja schon.“ – Woher weiß ich das? Ist das nicht auch ein Traum im Traum der Gegenwart? Nun: Mein Gefühl aus der Erfah-rung sagt mir: es war wirklich. Ich vermute, daß es das gibt, das sie und ich Gott nennen. Der Meister des zen: „Ich weiß nicht.“ – Ja, ich doch auch nicht! Aber dankbar bin ich schon. Und froh.                                      

Brissago im Herbst

Subkommissär Brissago zieht den Studer und drückt ab. Rettung in letzter Sekunde. Die S5 fährt an einem weit ausladenden Baum vorbei. Die braunen Austrocknungen an den Rändern und Rinnen der Blätter verstärken die Leuchtkraft. Es brennt gelb wie aus der Erinnerung eines Frühlings in ein kaltes Winterblau.  Was bedeutet Zukunft? Aber es gleist nicht wie die von Handke anbetonierte Straßenlaterne namens Sonne.  Er geht am Grab vorbei, am Center, am Aldi. Das letzte was er jetzt braucht, ist die Weisheit des zen. Ein Tartufo aber würde er nicht verachten.  Was ist mit Impfen? Lange Warteschlangen vorbei an den “Hilfe!“ schreienden Meldungen der Nachrichten.   Ein Besoffener macht einen Syrer an, weil er nicht Deutsch mit ihm gesprochen habe. Dem Slang nach ein lallender Brite, dem Aufzug nach Schotte. Brissago macht eine einladende Geste und lässt den jungen Mann neben sich am Fenster sitzen. Der Kerl steigt nach weiterem Maulen aus. Hätte nicht um die Zeit Richard Geburtstag