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Es werden Posts vom September, 2017 angezeigt.

Rousseau an Czerni 1923

Skizze zu Rousseau bei Betrachtung seines Urwald-Bildes Rousseau an Czerni Ja, ich male so und nicht anders. Und natürlich: es gefällt nicht. Warum auch? Wir sind unterschiedlich. Warum soll ich es vor Eure Augen hängen? Und natürlich: es schmerzt. Denn es zeigt mir wieder, wie sehr fern ich von der Welt bin, von der ich glaubte, sie sei meine. Und natürlich: ich male weiter im Wissen, daß meine Geschenke peinlich sind. So sehe ich meine Welt verschwinden. Noch farbiger werden meine Bilder, noch stärker wird die Abscheu davor. Meine Welt verlangt von mir Schwarz - Weiß. Was ist so schlimm daran? Nicht Glück scheint der Sinn von Leben. Es ist Leben. Und so mehr. Ich male bunt und innen steigt die Trauer. Ihr aber geht woanders hin! Ich habe nichts da in Schwarz- Weiß. 30.9.2017

Die Keule, Kunstwerk von wem noch mal?

Haltestelle ZKM Die Keule, 6faches Kunstwerk aus 1997. Sie ragt in den öffentlichen Raum. Festgezurrt und eingeschraubt. Pech: Zwei sind schon umgehauen und entsorgt. Schicksal des Narziß. Wie auch des Individuums. Das Plattmachen besorgt in der Regel die Jugend. Ungeduld des Herzens, die das Einfluten des Vergessens nicht abwarten kann. Während das Vernichten der gealterten Person per Alc bzw per Musik geschieht, deren Einfüllung in der Jugend erfolgte.

Wondratschek verweigert sich

Der erste Eindruck nach dem Interview mit Wondratschek ist der von großer Enttäuschung und Depression. Das Verschwinden im Alter merkt wohl der ehemals Berühmte am schmerzlichsten. Die Verlage kaufen nicht mehr von Dir? Es liegt nicht an ihnen. Sie wissen schon gut, was die Leute interessiert. Sie wollten mir keinen Zutritt in ihre Lounges gewähren, weil andere zahlungskräftiger per Publikum erschienen. Und auch im Netz liest mich so gut wie niemand außer Geheimdiensten und Pornopages. Mein Beifall entspricht dem unbeliebter Marktschreier. Doch wenn ich singe, möchte ich singen, dann aber auch von Menschen gehört werden, und schließlich, daß wir alle zusammen singen. Wo ich ein Märchen erzählte oder ein Gedicht, möchte ich den und die "ich-noch-einmal" erleben, denen die Welt ebenso gefällt. Und ich singe doch keinen Monolog, sondern begeistere mich erst richtig, wenn die anderen Bandmitglieder ihren ebenso wichtigen Part übernehmen. Ich bin kein Star, ich will Menschen!

Ferdinand Sauerbruch

Auch ein monarchistischer Bart, der sich zur Adolfbremse wandelte. Mit welcher Achtung wurde doch von ihm gesprochen! Dann lass ich das: "Das war sein Leben Seite 575/576 Bald jedoch legte ich alle meine Ämter nieder. Schließlich und endlich: lud man mich noch vor das Entnazifizierungsgericht. Einer der Leute dort, die über mich zu richten hatten, fragte mich: "Welche Personen können Sie benennen, die wohl bereit wären, zu Ihren Gunsten auszusagen?“ Ich entgegnete nur: "Ich hoffe, daß zu meinen Gunsten die vielen Verwundeten und die vielen Kranken aussagen, denen ich geholfen und denen ich das Leben gerettet habe." Ich weiß ja nicht genau, wie sich das im einzelnen ab- spielen wird, wenn ich einmal zur großen Armee abberufen werde. Sicherlich  ist da auch wieder ein Ankläger. Vielleicht wird er mir vorwerfen, ich hätte in großen Zügen gelebt und alles Kleine und jegliche Kleinlichkeit verachtet. Er wird bemängeln. daß die „stille Gelehrtenstube" nicht gan

Hinweis auf Text

Im Blog "Spielwiese pp" wird ein neuer Text veröffentlicht. Auszug: " Man ist überzeugt, dass mehr dahintersteckt als ein Fesselballon. Doch wer tief gräbt, findet jede Menge Dreck, was all diese Expfarrer und Psychoanalytiker auf dem Jubiläum der psychonautischen Gesellschaft zunehmend in Rage bringt. Es erwartet Sie das Gastro-Team."

Er meinte: "Das stimmt nicht!"

FJR: Der Fernseher wird ausgemacht, egal, ob Helmut Schmidt spricht oder Franz Josef Strauß. SCHMIDT: Das stimmt gar nicht, was Sie sagen. Das mag bei einigen so sein. Gucken Sie sich aber doch mal die Meinungsumfragen an - es stimmt nicht, was Sie ragen. Es ist ein sehr kleiner Teil der jungen Leute, die den Fernseher ausmachen. (Aus einem Interview mit Raddatz ca 80.(Fritz J. Raddatz Zeit-Gespräche 2 Suhrkamp)) Ich gehörte dazu und bin stolz darauf. Aber in diesem Interview finde ich zum ersten Mal eine Haltung, die ich teile: Strikte Trennung von Kultur und Staat. Und den Satz, den die Schröder-SPD von der Betriebswirtschaft ins Hartzsche umwandelte: "Eine Reduzierung des Menschen auf das Ökonomische ist verboten." Aber auch er hatte schon den arbeitslosen Angler mit dem Außenbordmotor wie Beck den bärtigen Arbeitslosen, der doch mal zum Friseur gehen solle. Inzwischen sind studierte Pädagogen und Betriebswirte zu Bierkönige auf Malle.

Dringende Bedrängnisse

Dringende Bedrängnisse Ins Leere begehren, An Begehren sich stören. Wie oft war Lust mir doch Frust, Und auch ich wurde schon mal lustlos geküsst! Leben scheint öfter daneben. Doch Nichtsein will mir auch nicht viel geben. So zwischen Nietzsche und Buddha changierend, Über Wille und Stille den Spaß fast verlierend, Trinke ich noch einen Kaffee Schmäh, Wie: Schmeckt nicht!? - Für mich ganz okay! Wenn ich aber gar nicht mehr froh sein kann, Schalte ich herzlos die Glotze an.