Wie lang und angestrengt versuchte ich das Wesen der Kunst zu ergründen! Manche rieten, doch auf den Preis zu schauen. Das erinnert mich an ein Rankgerüst an einer Rheinhessischen Schule, mit dem ein Handwerker ein extra Schnäppchen machte. Kunst am Bau durfte nämlich auch für kunstferne Leistungen von Handwerkern vergeben werden. Vorsichts halber ließ er sich ein Exposé schreiben. Die Künstler schauten recht traurig installiert in die Röhre. Wer glaubt schon an die Gunst am Bau? Je mehr ein so bezüglicher Künstler beklatscht wird, umso trauriger ist es doch um die Kunst bestellt. Beifall kann auch kein Gradmesser sein. Der blöde Spruch von der Kunst, die von Können komme, weil käme sie von Wollen hieße sie Wunst, ist um die Vermutung zu berichtigen, daß es eigentlich nicht Können, sondern Gönnen, nicht Kunst sondern Gunst zu heißen habe. In Karlsruhe soll ein Künstler oder Professor sich ohne Wettbewerb die Rechte an der künstlerischen Vermarktung der U-Bahn beschafft haben. Gu