Tagebuch Karlsruhe

Dr. Smirc, hartnäckiger Coronaleugner der ersten Stunde, sieht den Mann vom Pegida, der mal ganz links war, das Einhorn in die Ponybraterei führen.

Die innere Leere des Norbert Gstrein, als er durch die Weiten der USA fährt, kommt mir bekannt vor. Er ist jetzt auch nicht mehr der jüngste und macht sich in einem nett geschriebenen Bericht in der volltext unter anderem darüber lustig, daß ein 65jähriger einen flott optimistischen Titel, ungefähr so "mit 65 in die Kurve" geschrieben hat. Ihn graust noch vor der Zeit,die darauf folgt. Ich bin in ihr angekommen. Mir ist da weder Schwung noch Angst. Letzteres überlasse ich der Jugend für Corona. Ich kann Entwarnung geben: man wird müder, die Zeit weht als ein Schatten vorbei, die Weiten des amerikanischen Horizonts verlieren sich im Vergessen. Der Stil des Gstrein ist schön klar, ohne jede Beimengung von allergenen Beziehungsstoffen. Ansonsten macht man halt irgendetwas: rast die Straßen auf und ab, gibt langweiligen Unterricht, schaut aus so manchem Fenster. Er wartet wohl auf irgendetwas Großes.  Man fährt im Leerlauf das Leben entlang, lässt die Sache gemütlich rollen.

Der Interviewer: "Gigantische globale Kathastrophe." Im Hintergrund diskretes Hüsteln des Ministerpräsidenten. Der Schwarm fliegt auf. War das der Schatten eines Habichts oder ein Müllsack? Die Wächter trifft es zuerst. Sie saßen auf den äußeren Zweigen. Der eine oder die andere glauben nicht daran. Aber sie müssen mitfliegen, wenn sie nicht einsam leben b.z.w. sterben wollen. Was ist schon dabei? Das Auffliegen verbraucht die letzte Energie der Alten, die ohnedies kaum Zugang zum Essen hatten. Und wenn's tatsächlich ein Raubvogel war. Wer wird gerettet? Sie werden wieder in eine Buschgruppe einfallen und den vielstimmigen Gesang der Spatzenrepublik fortführen. Was ein richtiger Wächter, eine richtige Wächterin ist,  wird nicht mehr so naiv vertrauen. Mancher, manche wird aufhören zu singen. 

So heißt der Mann, der gewaltiges und neues über den Tod geschrieben habe. Der Artikel im Tagesspiegel klingt nicht sehr nach Verlust. Sehnsuchtsprotzen sollte nicht von Verlustprotzen abgelöst werden. Verlust hat sein eigenes Schweigen und Schreien. Nach Trost. Aber da ist -nur?- Erinnerung. Die Welt als Fundbüro für das Wort endet hier. Was verloren ist, kann nicht gefunden werden. Hört auf, Euch "anzunähern"! Trauer ist kein Roman.

Der botanische Garten wird geschlossen. Nachdem Kinder und Jugendliche aus den Schulen und Kitas , die Erwachsenen aus Geschäft und Arbeit in die Straßen gepresst wurden, gehen nun auch die wenigen Besucher des Botanischen Gartens in den angrenzenden Schlossgarten -des Landes... Corona freut sich über den vermehrten Andrang. Wenn man großen Mengen ihre Räume wegnimmt, werden sie zu Massen auf engem Raum. Wenn der Eifer keine Zeit zum Nachdenken lässt. Die Quarantäne lässt nicht auf sich warten! Flop 2 Bürgerbüro geschlossen. Gehört das bürgerliche Leben, Perso und Paß nicht zum Bedarf des täglichen Lebens? Ordnung ohne Augenmaß ist Haft. Flop 3 Eiscafe geschlossen! Zuerst kommt das Fressen im Restaurant, dann kommt der Verstand. Auch im Café können die Tische auseinander gestellt werden. Sie fürchten Freiheit und Gespräch. Der Ton beginnt zu peitschen. Keine Zeit für eine angreifbare schriftliche Anordnung. Das Telefon ersetzt den Bescheid. Und eilfertig vervielfältigt das

Mit den Worten: "Nur keine Panik" beginnt die Panik. Sie verbreitet sich exponentiell.  Werbe, öffne Deinen Discount! Wie freundlich der Erbschleicher! Bei jeder Gelegenheit gibt er die Hand. Und Dein Stellvertreter hat Dich gestern sogar umarmt!

Drei alte Säcke kämpfen um das Präsidentenamt. 73, 77, 78. Denken Sie nicht an ihr Alter? Muß man nicht irgendwann sterben? Das Altersheim USA wählt. So alt und so wenig Weisheit! Geht es darum, den Erben das Vermögen zu hinterlassen? Oder die Herrschaft?! Was denkt so Königsanwärter im Konfliktfall? Ich muß vorsichtig sein? Oder: Laß verrecken, ich muß eh hinunter! Vielleicht will er auch noch einen höheren Wolkenkratzer bauen, einen Goldklumpen ins Meer werfen oder seinen Samen in die Menschheit streuen?  Ich denke: sie wollen nur nicht aufhören mit wichtig. Sie wollen gerade nicht in den Spiegel der Ewigkeit schauen. Das Auge der Vernunft sieht nicht mehr recht. Närrische alte Millionäre mit Insolvenzfreunden und Erbanwärtern. Die USA ist kein weißer alter Narr. Ihr Geld ist es. Es wird ein neues Kapitel Führung aufgeschlagen. Danke 21. Jahrhundert im Ngogo. Die Republik aber ist jung, weiblich und immigrant. Auch ich bin alt, merke es aber. Der Sandsturm Ewigkeit we

Cato von Utica Sitting Bull Im Stadion kocht das Volk zum Pöbel ein, der Ork rast in den Straßen. Cato verschließt das Tor und geht hinaus aus den Gärten. Er zieht das Schwert. Es blitzt in der Sonne. Eine Lerche singt. Er reißt die Wunde auf und stirbt. Im Baum sitzt ein Junge, ein Mädchen und schaut in die Ferne. Sitting Bull singt sein Todeslied. Die Kugel kam von den Feiglingen Custers. Wer will in einer Welt von Ratten leben? Der Junge, das Mädchen kommt herunter, geht hinaus unter die Menschen. Ja, sie haben ihn ans Kreuz geschlagen. Aber das Volk wird wieder zu Bürgern werden, Kaiser und Könige werden wieder stürzen. Sitting Bull starb für das Recht der Freien und Cato ist kein Affe der Herrschaft. Fortan nannten Tyrannen sich Cäsar. Der erste Konsul aber hieß Brutus!