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Es werden Posts vom September, 2018 angezeigt.

Nihilisten

In der SZ lese ich : "Intellektuellendebatte Im toten Winkel Nach den Terroranschlägen in Frankreich wird dort derzeit über die Frage debattiert, ob Selbstmordattentäter Nihilisten sind, oder ob sie den latenten Nihilismus des Westens bloßlegen. Die Antworten dazu gehen sehr weit auseinander. VON JOSEPH HANIMANN" Die Ideologie ist mir die Religion des Atheisten. Man betrachte doch einmal den frommen Nietzscheaner Houellebecq. Der Begriff Nihilismus ist Unsinn. Nenne mir einen Nihilisten und ich zeige Dir seinen Götzen! Mag Breivig ein Narziß des Götzen Ruhm gewesen sein oder ein Ideologe des Haß befeuernden Mitleids einer ideologisch eng gefaßten Gruppe, einen Nihilisten, der an nichts glaubt, erkenne ich da nicht. Ich glaube vielmehr, daß der Haß in der Welt zum größten Teil aus der in Ideologie gegossenen Inbrunst unbarmherzigen - zumeist auf eine Gruppe beschränkten Selbstmitleids kommt.

Deja-vu 2

Ein Chemnitzer Haßverbibschter, ein bayrischer Trumpichel, ein gehässiger Sarrazin. Angenehme Begleiter meines Alters. Ich werde dazu gezwungen, die häßlichen unter meiner Erinnerungen hervorzurufen. Ich habe mein Erwachsenenleben in der Verwaltung verbracht, die für solche Typen nicht anfällig war. Gehässige und Egomane hatten manchen Show-Beifall in der Cafeteria oder auch mal Applaus für eine Frechheit in der Personalversammlung, aber eigentlich unterstützt wurden sie von niemand so recht. Die Kollegen achteten schon auf nicht Hervortreten aus dem Dienst für Bürger und Leitung. Auch mir brachte dieser Umstand wenig Unterstützung. Ich stand im Verdacht, heimlich an einem Umsturz der Verträglichkeit zwischen Chef und Bravheit zu arbeiten. Das brachte mir zwar auch manches Hindernis der Karriere ein, half aber im Gegenzug dabei, Entscheidungen nach Recht und Gewissen zu treffen. So hatten Faulenzer und Karrieresnapper zwar die besten Chancen beim Vorrücken, wie wohl in jedem Verwaltun

Unglaubliche Wieder-Begegnung

In der Erbprinzenstraße sitzt ein grob geschnitzter 40er im Cafe' und verbreitet sich lauthals über Türken und über Subsahara-Franzosen beim Fußballspiel, letzte Woche hat er -auch damals zur Gaudi seiner Seniorenfreunde- noch laut gezischt. Chemnitz macht Laune. Er übersetzt sozusagen Houellebecq zurück in den Stammtisch. Aber im - Cafe'!! Ich erinnere mich an die Gehässigkeiten der Alten zu unserer Zeit, die Aufstieg und Versinken von 68 mit hämischem Haß verfolgten. Zwei Damen verlassen genervt das Cafe', selbst die älteren Freunde, peinlich berührt lachend, gehen. Der Mann ist wohl nicht arbeitslos. So getroffene Mitbewohner der Zeit bringen solche Meinung nicht in bester Laune in die Flaniermeile. Ihm scheint es sonst ganz gut zu gehen, sieht man einmal davon ab, daß nicht alle seiner Wichtigkeit Beifall zollen. Die Enttäuschung darüber hat ihm die Gesichtszüge ins fröhlich-wütende verzerrt. Ich verlasse den Ort der Gehässigkeit mit großer Hoffnung auf die Jugend,