Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom Dezember, 2018 angezeigt.

Fulminantes

Im fulminanten Kapitel liest sich die Zukunft nicht als Unterkunft, ein Vorspiel der Motive. Kunstvoll entfaltet, liebevoll beschwärmt klärt sich derweil Vergangenes. Das Figurenpersonal lechzt stark nach Herrschaft, karg und entbehrungsreich das Volk. Auf goldenem Berg, da lässt sich's leben, in Hörspieltagen,  stillen Wochen. So zeigt sich Prosa im Befindlichkeitsgedudel. Verlorene Seele in der Wüstenei Wankt von Kulturmeile zu Gastro. Im Snoozel-Raum ruft sie nach einer Wusel-Wiese, Verzicht auf Einfühlung stört laut Gefäßkultur. Breite Streicher und kräftiges Blech, ungeheurer Drang, es klug zu sagen. Ernst voll Tiefsinn, hintergründig Komik, demente Chance des letzten Schuhverkäufers. .

Über Arno Schmidt

Literatourt im SWR-lesenswert ein Edelquartett. Darunter Denis Scheck. Mir aufgefallen in tiefen Verbeugungen vor der allesbeschwatzenden Vertreternatur Walser, von dem noch die Reue für den Ranicki-Roman aussteht. Man findet Arno Schmid bedeutend. Das tat ich mit 21. Inzwischen habe ich schon lange her erfahren, daß er sich einmal bei der SS beworben hat und in Norwegen ungeklärte Gespräche mit Berlin führte. Es scheint weder bei Reemtsma noch bei der vorauseilenden Heiligenverehrung einen Erklärungsbedarf für das redselige Beschweigen einer ganz unliterarischen Vergangenheit zu geben. Tinnef oder Kunst? Es war schäbig. Man muß kein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, wenn man einen Elfmeter verwandelt. Aber kann man auf die Betrachtung der Vergangenheit einer Literatur verzichten, die nach dem Weihrauch eines Fernsehquartetts strebt? Es geht. Und deshalb schalte ich aus.

Burda, der Film

"Alte Männer stinken." Nachdem sie sich von ihrem italienischen Freund getrennt hat. Ich bin alt. Ich stänkere. "Liebe? Was wollen Sie? Ich wollte immer nur Sex." Ehrlich. Es ging also um die Emanzipation des weiblichen Ego. Gelungen. Und was ist mit den unterwürfigen Angestellten? Emanzipation einer Herrschaft? Es gibt Schönheit. Es gibt Erfolg mit Schönheit. Aber es gibt auch Liebe. Und es gibt den Anspruch auf Gleichheit. Wir erlebten Unterwürfigkeit. Aber auch den Aufstand. Was könnten wir dem Aufstieg einer Herrscherin abgewinnen? Freie Liebe, ja. Aber Liebe! Ich bin ein Alter und stänkere. Der Aufstieg einer Frau mit Ideen in einer feindlichen Welt der Männer freut mich. Aber ich bin alt und liebe.  

Das Loch in der Kunst

Das Loch in der Wand des Museums ist verschwunden: die Mauer wurde abgerissen. Die Künstlerin, die das Loch hatte bohren lassen, klagt auf Ersatz entgangenen Ruhms. Es entbrennt ein Streit darüber, ob das beschleunigte Vergessen nicht schon längst eingetreten, ja ob das Vergessen nicht selbst schon vergessen gewesen sei. Und was denn nun der Preis sei. Der dies schrieb, ist ebenfalls auf der Schwelle zum Nichts, hat selbst immer größere Löcher in seiner Erinnerung, deren Wände von den gewaltigen Wichtigkeiten des Alltags eingerissen werden. Dr. Smirc rät zur Klage auf Schadensersatz gegen die Ewigkeit. Dr. Warnix, Psychagog und hoch gehandelte VIP der Schwulsthistorik, erhebt wieder einmal Widerspruch gegen die Vernunft des Alters: die Ewigkeit habe doch ein starkes Interesse am Vergeblichen. Gelänge, bliebe alles, gäbe es nicht ausreichend Raum für die gymnastischen Übungen der Zeit. Wechsel wäre insofern ein unverzichtbarer Bestandteil belebender Existenz. Dazu gehöre auch mal de

Egal

Der Mythos von der ausreichenden Gerechtigkeit,  den unter den Kabarettisten der sonst ganz urteilskräftige Dieter Nuhr pflegt. Hat nur einen Haken: die Realität. "Wenn jeder für sich sorgt, ist für alle gesorgt". Dieser von einem FDP - Funktionär in die politische Debatte eingebrachte  Spruch wird doch lieber vom Hai als vom Hartzer gelacht. Beide haben wohl ihr Schicksal nicht verdient und außer ihnen selbst haben andere daran mitgewirkt. Es gibt Chancen und Hindernisse. Daran ist nichts abzuwiegeln, auch wenn sich im Einzelfall kein Grund zum aufwiegeln finden mag. Dass Einkommen und Not bei weitem nicht mehr gerecht verteilt sind, dieser Umstand ist längst nicht mehr Meinung, sondern Fakt, der sich nur noch fakend und feixend abstreiten läßt. Geht es nicht darum, Not zu lindern und Macht des Geldes abzusteuern? Welcher Wolf hat da Angst um seine Freiheit? Es gibt doch ausreichend Naturfreunde, die ihm mit Wild, Schafen und Wanderern gut bestückte Wälder reservieren möch