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Es werden Posts vom September, 2019 angezeigt.

Motten

Welche Motten haben die Löcher in den Nachthimmel gefressen? Aber unsere Leiden haben das Licht dahinter entzündet. 13.7 2013 Andere behaupten, der Sternenhimmel sei das leuchtende Ejakulat eines Gottes. Anderen ist es ein Ovarium ihrer Urmutter. Es ist jedenfalls ein Wunder. Dunkel in dem Licht schwebt? Ein glitzerndes Tuch hinter aller Vorstellung? Man sollte einen Ritter aussenden, das Rätsel zu finden und die Frage zu erschlagen. Aber ist es nicht so, dass aus jeder getöteten Frage eine neue entsteht? Das war in der Zeit des Sonnenhöchststands geschrieben. Was denke ich heute darüber? Nicht viel anders, näher der Pforte. September 2019

Bedeutung, was ist das?

Kann man sich ohne Bedeutung in eine Dorfkneipe setzen? Wir tun es. In einem Ambiente, das die Besitzer etwas von der unvermeidlich spießigen Deko zu befreien versuchen, die sich durch die sehnsüchtigen und von der Welt enttäuschten Erinnerungen des Dorfes drückt. Zwei Bratwürste ein großer Klacks Sauerkraut, beides altdeutsch dünn gewürzt aber immer noch besser als das, was man sich in unserem Alter unter Seniorenspeisung mit Gusto-Bepreisung vorstellt. Eine Wurst hätte gereicht. Die andere geht so mit. Ein trockener und warmer Platz zum Ausruhen und miteinander Reden. Man spricht über Krankheit statt über Sterblichkeit, über die Sorgen statt über das dumpfe Klopfen der Angst hinter dem Abend, über die schönen Zerstreuungen und manche Enttäuschung statt über Sehnsucht und Einsamkeit, ja Liebe. Pathos macht verletzlich. Aber da ist ein freundschaftliches Band zwischen uns. Gehalten von all dem, worüber wir schweigen. Das Sauerkraut beginnt zu rumoren. Warum schreibe ich von Sterb

Vorbereitung 2009

Vorbereitung Du hast gearbeitet. Lege Dein Herz nun in eine Depression. Es darf schlafen. Lege es in ein Netz von Gesprächen. Es wiegt sich in hundert Belanglosigkeiten. Lege es in einen Traum von Erinnerung. Es fühlt Schönheit und Freude. Jetzt ist es bereit für die Liebe. In das Grün eines fallenden Blattes sinkt ein Sonnenschein. Die Zweige warten auf das erste Frühlinhswort. Ein Vogel singt es Dir in den Regen. 20.1.09

Sich lösen 2009

Sich lösen Räumen und Zeiten entgleiten. Draußen die Nacht. Das Herz geht den Schritt ins Vergessen. Dieser Tag hat Dir zu viele Geschichten erzählt. Lege das Blatt um, ruhe Dich aus in den leeren Seiten. Sie öffnen sich, nehmen Deine ausfließenden Gedanken auf. Dann lege Dein Buch in die endlosen Lagerstraßen der Zeit. 20.1.09

Gammler 2003

Der Gammler                                There is a house in New Orleans Gerne gehe ich diese Strasse. Wo gibt es noch Wege, auf denen Du die eigenen Schritte hörst? Und doch nah bist den Menschen? Nur wenige Wünsche sind da Und fern ist die Qual der Gedanken, Die beißenden Schmerzen erinnerter Taten. Der Wind, die Blüten, der Himmel Und ab und zu ein rasendes Auto Dann Schritt um Schritt Pocht das Herz Von Sonne beleuchtet und von Innen. Männer verstehen das nicht Und Frauen fühlen sich beschmutzt Von den Blicken aus Einsamkeit. He Freund, Ich geh doch nur weiter und weiter Auf der Suche nach dem vergessenen Platz.

Trost 2000

Folter 2004

Das Jahr der Folter 2004 Salonfähig ist sie nicht geworden. Aber wie selbstverständlich hat sie wieder ihren Platz eingenommen. Im Verhörzimmer, in der Haftanstalt für Kriegsgefangene, im Zentralgefängnis exterritorial verlagerter Willkür. Der Vorgesetzte befiehlt ihre Androhung, der Richter bleibt unter der vorgesehenen Strafe. Kein Staatsanwalt geht in Revision. Grausamkeit, ich grüße Dich! Du bringst Deine Freunde mit. Willkür, Heuchelei, Brutalität. Schadenfreude, Menschenhaß und Lust am Leiden heißen die Willkommenen. Mob und intellektueller Mob wälzen ihre schmutzbegierigen Leiber in Unbarmherzigkeit. Noch ruft der Freie "Pfui!", hört er das Säuseln, Brummen und Poltern Deiner Verehrer, die endlosen Monologe der Allesversteher und Hilfeverweigerer. Die Früchte des Blutbaums stehen zum Verzehr bereit. Kommet alle herbei! Es ist angerichtet. Seht, wie es sich windet! Des Menschen Herz. 28.12.04

Straucheln aus 2005

Der Strauchler -auf einen ehemalgen Kollegen-   In Zeiten der Gelage und der Not strauchelst Du. Auserwählt ein Mensch zu sein und menschlich. Wo alles fest bleibt gegen Bruder und Schwester Obdachlos, wirst Du unsicher. Vor dem Freund aber, wo der Mut den Tapferen verlässt, bleibst Du fest, ein Freund der frei Geborenen. Was ist da in Deinem Kopf, dass Du stolperst, wo andere vorüberhasten? Es ermutigt mich, dass da Menschen sind, die den Tsunami hören, wo noch alles strebt und nach Schätzen gräbt. Die im Schulterklopfen der Fröhlichen die Falschheit ei-ner Schadenfreude spüren und im Versprechen eines Privilegs die Bestechung. Cunctator: Du hast Rom vor Hanni-bal gerettet. Ich vertraue auf Dich gegen den Cäsar in mir. Wunderbar ist die Vielfalt des Menschen und tröstlich sind seine Möglichkeiten. Klaus Wachowski     26.07.2005

Aus 2009 Filz-Zipfel

König Bafög von Grob und Prinzessin Money geben sich die Ehre. Ein Horrido, ein horrido, ein Weidmanns Heil klingt ins Land. Dynamisch aufgestellt sind Zukunft und Zukunftszuversicht. Das Reich gibt Kind und Kunden eine Chance,  zusammenzuwachsen. Mit Gott und Krawatte, parteibrav und familienstark führten sie das Land in die Betriebswirtschaft. Man nennt das: den Zug am Rollen halten ohne des Wegs zu achten. Die Untertanen opfern Filzzipfelchen vom Nibelungenmarkt. Die Freien wechselten von Bekenntnis zur Beziehung. Wohlstand ossiecrass. Der "Keilrahmen Sehnsucht" wird zum Schnäppchen. Der Wal-Osteopath auf Helgoland trifft Prominenz auf Opernbällen. Vorhanden gibt es nicht, aber der Frühling blüht wie Gottschalks Gummibärchen glüht. Ein Horrido, ein horrido, ein Weidmanns Heil. Der Heimatdichter macht in Gedanken. 31.3.09

Entsorgung

Ich habe ein Bild entsorgt, auf das ich einst stolz war. Ich sehe ein: es muss niemanden interessieren, gar gefallen. Eine bittere Pille für den Ehrgeiz, der mich wohl immer noch quetscht. Andererseits: Ich habe die Sonnenstrahlen doch auch für mich gesammelt! Und: Wer wirft schon das Feuerholz für die Wintertage weg?

Lobrechthaha

Lobrecht, sogenannter Kabarettist, 2018 in Köln. Entwertende Bemerkungen über Rollstuhlfahrer Was ist witzig an imma feste druff? Warum gibt es das Video noch auf YouTube? Geht  das kurz geknotete Hirn noch auf zwei gesunden Beinen? Ich würde das Huahuahua erstmal nicht mehr einladen.

Noah zum Zweiten

Vorwort Dialektkultur ist eine teigige, Normliteratur eine erstarrte teigige Angelegenheit. Sieh das ins Erzählerische geschweißte Leben in den Gärungen des Gemütlichen platzen. Gibt es einen Raum außerhalb oder singt sich ein irres Wiegenlied herein? Philipp Roth hat keinen Bock mehr. Vanitas! Alzey, 11 2012, Karlsruhe, 8 2019 Klaus Wachowski Noah, Held Darkovans, wird vom großen Unflat des Imperiums in sein behutsames Seniorendasein entlassen. Als er erwacht, spürt er plötzlich darkovanische Schmerzattacken wie telepathische Feuerstrahlen. Sogleich stürzt er sich in die Produktion von Mundart. Palliatives von Hildegard brodelt in seinen Venen.   Er schreibt. * "Wir starren auf Fotos, halten Pinsel und lesen Liebesbriefe aus Küche und Körper. Unsere Tage sind Selbstsucht vom Ich. Manchmal frage ich Denkweisen des Unvermeidlichen. Man bereitet mich auf die Edelbrände und Spitzenliköre eines viertägigen Feiermarathons vor. Ich schnuppere bei Turnern, s