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Es werden Posts vom März, 2022 angezeigt.

Ludwigsburg

Einer redet von den "Farben" der Trauer. Er sehnt sich offenbar danach. Wenn sie kommt, wird es merken.  Ich reiße Dich nicht mit mir. Schön, wenn Du mich begleitest. Die Sonne scheint. Es wird ein schöner Tag. Ich denke an gelbe Narzissen und blaue Sternchen. Der Zug öffnet die Tür. Ich denke an die weißen Sternblüten im Schatten der mächtigen Bäume an der Alb, an die ruhig dahin fliegenden Fischreiher, an Deine Freude, wenn Du so etwas sagst und an die froh bewegten Worte von X bei solchem Anblick. Ich erinnere mich an die langen Minuten gemeinsamen Schweigens, den Rhythmus der Schritte. Da ist nicht Einsamkeit. Das Herz schlägt in einem gegründeten Frieden. Herz eines alten Mannes. Weg mit dem dummen: "Du bist doch noch fit!" Willst Du denn nicht auch die Gelegenheit wahr nehmen, in Deiner Zeit zu sein, statt in ängstlicher Verleugnung? Auch Unwich-tigkeit hat ihr Gutes. Aber da ist Wichtigkeit genug. Die Frau Y, Begleiterin seines Lebens, liegt im Sterbe

Nächtliche Reise

Das Wasser ist dunkel. Die Sterne und die Feuer leuchten. Ich treibe auf den schwachen Lichtschein am Horizont zu.  Aufrauschen, dröhnende Lautsprecher, Geräusche wie von Schüssen. Der Pharao auf dem Rücken seines Volkes kommt auf einem riesigen eisernen Schiff heran. Er zeigt auf die Städte und Dörfer, schießt mit Raketen auf Land und Kind. Gewaltige Wellen für sein Alter. Als wollte er kurz vor dem eigenen Lebensende sich noch an dem der Welt ergötzen.  Mein Floß schwankt stark. Häuser und Menschen brennen.  Das Schiff fährt weiter,  mordet weiter auf seiner Fahrt ins Nichts. Das Schweigen steht auf. Wenn es Überlebende gibt,  fallen sie einander in die Arme.

Modi und Konsorten

Der indische Fanatiker Modi. Publik Forum warnt: "Ein brillanter Redner" Das hörte ich auch von Strauß, Stalin oder Hitler erzählen. Nun auch von Russen: Putin Was ist brillant an Reden vom "Ich zuerst!" ? Jetzt überfällt die Putin-Gang ein Land, das Frieden und Freiheit probiert. Ein Mann, der der Militärdiktatur Eritreas entkommen ist, berichtet: Mein Chef ist Freund von dem. Das Nordkorea Afrikas. Diktatoren können sich nicht auf Republiken einlassen. Denn hinter der Regierung einer Republik steht naturgemäß eine Opposition. Da ist keine Verlässlichkeit auf Stetigkeit von Herrschaft.  Mit den anderen Dreckskerlen von Herrschaft, Lüge und Gewalt lässt sich gut rechnen. Egoistische und narzisstische Ziele: 1+1=2. Man trifft sich zur Aufteilung der Welt.  Ob der Viehstall der jeweiligen Herrschaft nun gut oder schlecht, gar hervorragend geführt wird, ist von sekundärem Interesse. Hauptsache Palast und Ruhm. Die Ewigkeit stellt die Richtigkeit wieder her: Nebukad

Frühlingsanfang 22

Über Nacht haben sich hellgrüne Blättchen aus den Knospen gewickelt. Wie schön, der Baum! - Zack hat sich das Auge daran gewöhnt... Ich sehe den in das Graugrün der Umgebung angeleuchteten feinen Strich eines Bäumchens.  Ich sehe das Grab, durchwühlt, der Stein entfernt, abgeräumt bis auf den Erinnerungsglitter von Engelchen und Spielzeug. Ich sehe die Osterglocken in voller Blüte. Eine erste Biene aus südlichen Ländern.  Ich gehe nicht den schönen Weg, den die jungen rennen. Aber gerne erinnere ich mich.  Und Putin lässt Kinder bombardieren.  Die Ewigkeit verwandelt auch ihn in Asche.  Das Meer atmet Ebbe und Flut.  21.3.22

Olga in Vologda

Olga kommt ihm entgegen. Sie haben den Regen verboten, Doschd. Und es laufen Gerüchte, nach denen sie die Orks von Assad aufnehmen sollen, die dem Wolf halfen, Charkiv zu terrorisieren. Ein kleines Gebüsch von Forsythien jubiliert von den Rufen der erwachten Blaumeisen. Blau-Gelb, Himmel und Sonne. Olga zu Viktor. "Komm, wir gehn rein zu Vladi, ne alte Babuschka ist kein TGV! " sie will natürlich nur wieder eine Schüssel Borschtsch abstauben. Über dem Eingang steht: "Hab mit dem nichts zu tun." Sie setzen sich und Olga beginnt gleich mit dem Erzählen: " Das erinnert mich an den Film Postman, wo ja auch ein Killer versucht, die Alleinherrschaft zu bekommen. Der merkt auch nicht, dass das Zerreißen eines Netzes nicht hilft. Die Freiheit in den Städten knüpft es von allen Seiten nach allen Seiten neu." Viktor: "Na ja, schau Dir mal an, wie der zentralistische Schlendrian in den Sovjet Nachfolgestaaten die Zusammenarbeit verhindert. Oder hier: H

Viktor in Vologda

Weg durch Vologda V. könnte längst schon Stellvertreter im Magazin Vologda sein und sich das eine oder andere Scheinchen vom Hamsterkäufer zustecken lassen. Aber er steht lieber zitternd auf dem Schlammweg beim Konom, für den die Stadt immer noch kein Geld übrig hat: Das ist nicht sein Leben. Besser in der Verblödung eines Fabrikjobs langsam eingehen als in einem Parteinarzißmus den Ausputzer geben. Er spuckt die Sonnenblumenschalen aus und steckt sich -Luxus- eine Zigarillo an. Die Nachbarn glauben, er sei so ein Eingebildeter aus Leningrad. Sicher hat man ihn auch schon bei einem der hunderttausend Wächter des Wolfs angeschwärzt. Er geht weiter seinen Weg durch Schlamm und Eis. Vorbei an 60 Jahre alten Asbestplatten, krummen Gartenzäunen, Hundegebell. Alina winkt ihm zu, erfüllt von Sehnsucht nach Ikea und Gum. Weites Land... Ja: Etwas wird schon dran sein, an der Nächstenliebe oder an der anderen Schrottreklame von Ordnung und Recht der Herrschaft. Aber er sieht nur die grauen F

Freiheitskämpfer

Mir ist schlecht. Ich sehe dem Sterben der Menschen und dem Untergang der Freiheit zu, ohne helfen zu können. Die Wölfe des Schlägers von L und die Orks des Sadat wüten in Charkiv und ein fetter Nerd in Minsk lutscht am Joystick, eine weitere Siedlung zu bombardieren. Kämpferinnen und Kämpfer der Freiheit gehen in Deckung und wagen den Angriff. Nicht wenige haben Angst oder sind echte Feiglinge. Aber sie hören den Ruf zum Einstehen für die Anderen, und sie gehen den Weg, den die Menschlichkeit erwartet. Sie kämpfen nicht nur für sich, die Familie, die Nachbarschaft, die Republik. Sie kämpfen für die Freiheit überall in der Welt. Ob es ein ewiger Kampf ist gegen die Catilinas, Cäsaren, Napoleonen, gegen Hitler und Stalin, gegen die Tyrannen Pol Pot, Gaddafi, Assad, Kim und den Wolf von L? Wieviele Befreiungen, aber auch wieviel Verrat von Nicaragua bis Schröder habe ich erlebt! Kämpft oder flieht, ganz wie es Eure Natur zu Euch sagt! Ihr tragt den Namen und Preis. Ich wünsche Euch

Zugehörigkeit im Krieg

Ein Gefühl von Zugehörigkeit Der Wolf von Leningrad könnte sich freuen: sein Überfall auf ein friedliches Land übergießt ganz Europa mit Schrecken, Wut und ungläubigem Staunen. Aber es lähmt auch die Völker der ganzen übrigen Welt, frei oder unfrei, bis auf drei Horrorstaaten. Musik, Dichtung, Kunst fallen in einen Abgrund des Grauens. Angesichts von Leid und Trauer der Opfer erhebt sich vom Osten Europas über Afrika, die Länder an und in den Meeren, die lateinamerikanischen und asiatischen Regionen ein ungekanntes Gefühl menschlicher Zugehörigkeit zu den Leidenden, Unterdrückten, Trauernden. Natürlich geht das Leben weiter durch volle Straßen und in stillen Buchten, vorbei an blühenden Beeten vom Osterglocken, durch ausgetrocknete Flüsse. Aber die Gedanken hängen an dieser einen Drohung. Und selbst im Land des Wolfs wagt sich der Widerspruch vor die Symbole von Lüge und Gewalt. Aber da sitzen die Schreiber*innen der Sehnsucht, stehen die Künstler*innen des tiefen Augenblicks, er

Unterschiede

In der DDR-Nachfolge haben die "fremden" Westdeutschen den Osten ausgeräumt, dann auch im Westen den Anspruch des Sozialstaat mit etwas Kulturdope Klang es erträglich. In der Sovjetnachfolge der Satelittenstaaten waren es die Westeuropäischen, was im DDR-Osten zur AFD, in den Satelliten des Osteuropas zu rechten autoritären Gegenbewegungen, jeweils unter dem Motto der Korruptionsbekämpfung führte: "alte Werte" von Herrschaft, Glorie, Familie und Bravsein... Romantik eben, die faschistische Richtung.  In Rußland haben die eigenen Oligarchen das Ding besorgt. Den Sozialstaat völlig zerschlagen. Das war Putins Chance bei den Wählerinnen und Wählern. Sind seine "Berater" nicht auch gerade Zerstörer der sozialen Basis der westlichen Republiken, wie etwa der Verräter an 68 Schröder?  Ähnlich im Koran-Belt der Seidenstraße? Und wie ist es im "neuen" China? Herrschaft ist Beton. Freiheit lebt aus der Wurzel.

Im Keller

Im Keller Freund Orhan hat den Nato - Döner "Schearzmeer" spendiert. Es Erinnert mich daran, als die beiden vor Jahren am Maidan saßen Dr. Smirc: Was meinst Du? Wieviele von uns gehen jetzt über die Straßen der Welt, das Herz voll Wut und Trauer um die freie Ukraine? Wieviele Predigten gegen das Böse, Lüge und Unmenschlichkeit!  Glaubst Du denn, dass die Welt in den nächsten 30 Jahren irgendetwas davon vergisst? Und es werden Strafen kommen! Dr. Warnix: Seine Freunde, der Faschist vom Syrien, der Irre von Nordkorea leben doch in Frieden! Und der Profitler aus Deutschland verdient lustig weiter! Dr. Smirc: Aber keine Ukrainerin, kein Ukrainer wird seine Freiheit, seinen Frieden, seine Freunde, seine Republik an so einen verraten! Dr. Warnix: Ich habe lange nach der Ideologie gesucht, aus der er sein Dope zieht. Ich glaube nun doch, dass es der Faschismus ist. Diese ganze irre Sehnsucht nach der guten alten Zeit, in der die Person nur ein Teilchen der Masse war, wert nu

Zu sich kommen

Zu sich kommen Schon für sich allein gesehen ist das eine Beleidigung für die entfernten Nachbarn in Kiew, Charkiv, Mariopol pp, die ihre in Brand gesetzten Lebensgrundlagen, ihre Lieben und ihre Nachbarn und Nachbarinnen in wütender Erschöpfung verteidigen. Etwas vom Duft der Erdbeeren bei Srebrenica schreiben? So einer will ich nicht sein. Aus Frankreich teilt ein Freund mit, dass heute um 12 ein Probealarm ausgelöst wurde. Wo bleibst Du, Deutschland? Wenn ich trotzdem die Nachrichten ausschaltete, dann deshalb, weil die Nerven, die Seele das stete Bombardement nicht mehr verkraften. Später schalte ich wieder ein, in Hoffnung... Am Nebentisch das Zwitschern von Alltagstratsch. Ich denke, es darf sein. Das Leben wehrt sich auch auf diese Weise. Was sich hier zwischen harmlosen Bekannten verflicht, ist die Basis auch des ernsthafter (?) geknüpften Netzes der Republik. Vertrauen und Verhandeln, miteinander, untereinander reden. Was kein Ideologe oder Herrscher versteht. Das, wof