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Es werden Posts vom April, 2021 angezeigt.

Unwichtig werden, AHA

Unwichtig Kaum entlassen, unter Menschen, kommt das Gefühl wieder auf : wert sein. Ich kann mich nicht daran erinnern, je dieses Gefühl von Unwichtigkeit, Nichtexistenz gehabt zu haben. Das andere schon: in meiner Wichtigkeit nicht ernst genommen zu werden.  Spielte der Nobelpreisträger nicht immer schon so alten Mann? Wichtigkeit war ihm nicht weniger wichtig, aber er tat so. Besorgte die graue Deko für die Stressintelligenz. Die Mitarbeiter/innen in der Klinik waren professionell, freundlich, voll Mitgefühl. Nichts als Dank. Aber Du bist "Mensch", nicht mehr aktiver Teil, Leiden. Zurückgeführt auf die Körperlichkeit. Ich schrieb das Gedicht von Abschied, verlor alle Lust, allen Willen. Hinzu kam "AHA". Das Wozu meldete sich. Ich fand keine Antwort als Schlaf, warten auf Linderung. Unter Menschen mit ähnlichen und fremden Zielen, eben nicht nur auf ein einziges, noch so wertvolles (Arbeits-)Ziel gerichtet, fand ich mich wieder. Wie am ersten Tag. Sein

Trauer in volltext

Von Jan Wilm weiß ich noch nicht, was ich halten soll. Unverkennbar Drang und Leere. So auch, wo er über Trauer schreibt. Filmisch Die Fläche lang. Aber das kann Vorurteil sein. Zu Trauer jedenfalls denke und fühle ich anders.  Du schießt auf den Ball oder Du trauerst. Du fängst das Wort. Oder Du bist getroffen. Mit Trauer protzen... Auch das ist nur Literatur. 25.4.21

Sehnsucht in volltext

"Sehnsucht ist Trauer um das, was noch nicht ist, Trauer nach vorn." Jürg Amann zitiert in volltext 1 21 Ich erlebte es anders.  Sehnsucht als Ruf hinter dem Horizont. Trauer als Strudel unter dem Rumpf. Man kann mit Sehnsucht und Trauer protzen. Es hilft nicht. 

Röggla im Text

Rögglas Langtext in volltext Eine lange, sicher gerechtfertigte Auseinandersetzung um Mut und Richtig. Sicher gut zur Selbstfindung. Für ein Gespräch mit alten Knackern wie mir zu lang. Habe auch so was betrieben und von andrer Seite aus geschrieben. Meinung gewechselt und wieder erregt. Das ist -echt leider- nicht vorbei. Ich halte es so: Schreibe, wie mir der Schnabel und die Sehnsucht wuchsen, mal gut, mal Flop. Kümmert Euch selbst um die Einordnung. Gerne mehr davon. Worin ich lebe, das will ich achten: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Also, was so im Schwarm schlecht und recht zurecht kommen will. Das andere, Unbarmherzige, Gemeine, die moralisierende Tröte. Das mag ich nicht. Zu oft selbst hineingeblasen. Wenn ich die ersten Absätze von Frau Röggla in volltext recht gelesen habe will sie das auch. Also Ball zurechtlegen und Schuß! Mags doch floppen. Ich wars und niemand sonst, der hier gekickt hat.

unübersetzbar Dickinson

Man sollte aber versuchen, ihr nahe zu kommen, wo nicht alle Englisch können Zu Fame, zitiert in volltext 1/2021 Ruhm ist kranke Nahrung Auf einer schwankenden Schale Nach deren Krümel die Krähen spähen Von wo mit krummen Krallen Sie krächzend flattern in das Korn, Die Menschen aber sterben.

Anna Blumes Hochzeitstag

  Anna Blumes Hochzeitstag                             Die sphärischen Klänge vom schwarzen Skelett am ZKM könnten sehr gut in die Gesänge von Waldvögeln passen. Ich empfange den Tag, werfe den Reis über ihre grauen Schleier. Die Geigen spielen „Wild rose“. Als wir beieinander lagen, stieg aus dem beschädigten Tag heilende Liebe, traumlos zur Nacht. „Gehen wir ein Stück durch den Regen?“ Die Vögel des Himmels singen uns aus dem schwarzen Metall einen neuen Frühling.   Kommt uns einer entgegen. Sieht aus wie einer den keiner kennt. Vielleicht ist er ja glücklich. Vielleicht leidet er. Gras in der städtischen Anlage. So gehen viele durch die Stadt. Auch wir. Durch die Köpfe wehen Meinungen, Gebete, Arien, Wahn von Breivig oder Milosevic und wildes Denken, wie Wind durch Gras. Wo wächst Du? Oder bist Du schon fermentiert in der Zigarille eines Corona-Dichters von der Sorge? Der Tag setzt seine rote Nase auf und ruft: „Ich liebe Euch!“ Die Vögel des Waldes antworten aus einem schwarzen Met

Gang in die 70er Deutschstunde

Ich habe nicht die Glocken von Windhoek geläutet, nicht im Rosenwasser von Ghom gebadet, nicht geschlachtet, nicht gerettet. Ich habe manches Land, Berg und Tal gesehen, manchen Menschen gesprochen. Bin immer nur den gleichen Weg gegangen vom Zaun vor der Sonnenblumen Richtung Feld und Wald. Ich hätte aber an einer Erdbeere riechen müssen über den Leichentüchern von Bosnien, hätte ich einen Nobelpreis begehrt. Ich schrieb! In einem Bücherschrank finde ich Klett, Materialien zu Handkes Kaspar aus ca 1977. Da war ich gerade 21 und auf dem Trip aus San Francisco Underground in der orthodoxen Marxismus. In der Materialsammlung schreiben damals berühmte Literaten darüber, wie man am besten denken und schreiben sollte. Ich war nicht klüger, sie nicht besonders klug und heute wissen wir ebensowenig, wenn auch weiterhin nicht wenige es besser. Schützen unterstellt man Religion und Treue bzw. Frömmigkeit und Starrsinn. Handke hatte offenbar schon Ende 60 die Fahne des ästhetischen Sonderl

Das Schweigen der Fürsten

Ich schreibe an den Fürsten, er möge sich doch für eine vernünftigere Lösung einsetzen. Nach 14 Tagen höre ich von ferne, auf diesem Sektor (vulnerables Wohnen) habe sich tatsächlich etwas bewegt. X schreibt an dem Fürsten, er möge sich für die alten kranken Eltern einsetzen. Sie werden abgeschoben. Er hat den Brief persönlich eingeworfen. Schöne und schreckliche Erfahrung. - Aus dem Unbekannten. In meiner Zeit als Beamter war Antworten selbstverständliche Pflicht gegenüber dem Bürger, der schließlich mein Nachbar war.