"Ist das die letzte Reparatur gewesen? Wann werde ich wieder einen Hammer in die Hand nehmen?" Dr. Smirc setzt sich schnaufend in den Fernsehsessel. "Wird die Hand zittern? Werde ich den Punkt für den Nagel noch richtig sehen? Werde ich noch wissen, wohin ich den Holzleim geräumt habe? - Was überhaupt zum Kleben gebraucht wird?" Ob X noch da sein wird, sich über eine Lösung zu freuen?
Sein Freund, der einen Schaden nur zu sehen braucht, um einen Plan zu generieren und exakt auszuführen! Wie es ihm wohl geht mit dem Verlust seiner Fähigkeiten?
Dr. Warnix, Psychagog und unverblümter Kostverächter, meint, das sei doch etwas arg in die Schmerzkiste gegriffen. Ja, der Ausblick sei nicht schön. Aber, ehrlich gesagt (Phrase der Heuchler), umso mehr Grund, sich über das Werk zu freuen. Was die Erben wohl denken werden, wenn sie beim Entsorgen zufällig die verschamarierte Schublade sehen? - Was der Alte in seinen Tagen noch hingedrechselt hat...
Smirc verliert sich in Gedanken an seine Baumarkt-Abenteuer. Das war doch auch Teil. Verachtet, beschimpft aber Teil des Lebens. Damals von Hoffnungen des Daseinsmanagements erfüllt, von kichernden Hochglanzbroschüren begleitet. Aber auch von Selbstbewusstsein aus Fähigkeiten. Sie gehen, er spürt das Schwinden, trauert ohne Bedauern.
So geht er hinaus, auf das Unvermeidliche zu. Die Liebe berührt sanft seine Verwirrung.
21.8.2ü18
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