Du nagst an Deiner Trauer, da bricht der Monat November ein mit seiner Massendepression. Überall Dauerregen von Enttäuschungen, Bitterkeiten. Die Mundwinkel ziehen graues Denken aus den Pfützen. Graue und schwarze Mäntel umzingeln Dich. Ist es ein Wunder, daß Weihnachten mit Fluten von Licht und Glühwein einschießt?
Hans Lang, die Stang - als Guck-in-die-Luft zu oft gestolpert - rafft sich auf und geht vor die Tür.
Was, seh ich recht? Das da vorne ist doch die Depression, die auf die Trauer einhaut! Und die, nicht faul, zieht ihre Gegnerin Richtung Gully.
Hans entsetzt: "Aufhören, aufhören, Ihr kriegt mich schon! Aber nicht dieses Jahr!" Sie reißen sich schon am helllichten Tag um ihn! Aber er muß noch die Hälfte der Sorgenkladde abarbeiten und will auch noch das Jubiläum seiner Frühlingsdepression feiern.
Das hier ist doch kiki. Um diese Jahreszeit herum gehen seine Sehnsüchte ohnehin auf kurzen Beinen, da fallen die Enttäuschungen ziemlich flach aus. Außerdem ist er aus dem Seufzen heraus und im ächzenden Alter der Knochen angekommen.
Ah! Da kommt ja auch sein alter Kumpel Warnix, Psychagog und hundertprozentiger Jägermeister, aus seiner Lügenbaracke heraus.
Da ist ein Lachen und Schulterklopfen wie bei Brüderchen Breshnev. Man wünscht einander fröhliche Niederschlagnis und schwenkt ein in Dr. Smircs Wohlfühlbude. Gott bringt die geizgerührten Antipasti aus Albisheim, schrecklich fade Sauerkraut-Oblaten von der Knickerfront. Aber man versteht sich auf ein langes, nicht mehr aufhören wollendes und gut gelauntes Spassiba der Hoffnung.
Morgen geht's ab in den Advent.
Klaus Wachowski 20.11.2017
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