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Was gegen Esoterik spricht?

Was gegen Esoterik spricht?

Aber es muss doch auch Männer und Frauen geben, die einen Beton rühren können, ohne ihr inneres Kind darin zu suchen!

Vernunft und Wirklichkeit, Person vor Avatar.

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Was mich ärgert:

Eine sich Freya nennende Frau macht aus ihrem Erleben einen faulen Zauber. Mit zwei Jahren habe sie ein schreckliches Erlebnis gehabt, als sie,in ein Kloster abgegeben, plötzlich von schwarz gekleideten Nonnen geweckt worden sei. Ihre jüngere Schwester, sie nennt sie Clio, habe sie dann in einem Anfall von Hass vom Wickeltisch stoßen wollen. 
Kann man sich an so frühe Erlebnisse tatsächlich erinnern oder werden nicht durch etwas spätere Erzählungen von Eltern solche Erinnerungen festgesetzt? 

Och selbst habe das Bild von schrecklichen Kasperlpuppen vor mir, die ich auch in eine sehr frühe Vergangenheit legte. Andererseits erinnere ich mich ebenso fest daran, dass zu der Zeit auch mein kleiner Bruder schon da war, während an meine ältere Schwester keine Erinnerung zu diesem Geschehen existiert. Tatsächlich wurde mir bei späterer Gelegenheit von meiner Angst vor diesen Puppen erzählt. War ich wirklich so jung, wie ich es mir einbildete? 

Meine Erfahrung bestätigt mir, dass es unter Geschwistern auch Hass gibt, wie Liebe. Gerade im Alter von Kleinkindern hält sich aber über die Impulse von Haß und Liebe hinaus kein starres, tiefes Fühlen. Das muss doch wohl erst durch längere Erfahrung und Spekulation der Vernunft befestigt werden. 

Vermeintliche und erlebte Hinwendung der Eltern und auch die Anwendung sind wohl in der Dauer des Schmerzes mindestens ebenso wirksam als eine einzelne Episode. Man prüfe sich und beobachte die Ergebnisse der Forschung! Meiner Erfahrung nach bedürfen Haß und auch Liebe steter Bestätigung durch Erfahrung, um nicht durch darüber hin eingedrückte neuere andere Erfahrung aufgeweicht zu werden. Das ist doch die Chance auf Zusammenleben durch zusammen leben. 

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Ein starkes Verlangen nach märchenhafter, romantischer Erhöhung macht sich wieder einmal breit. Genügt es nicht, schlechte Erfahrungen gemacht zu haben?! Müssen es denn übermenschliche Einzigartigkeiten sein? Muss ich mir einen wagnerianischen Namen von nordischem Wahn geben, meiner Schwester einen aus dem Kulturkult von 1900? Ist nicht genug, ein Mensch zu sein? 

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Als ich durch den Regen zum Friedhof gehe, wo eine liebe Person liegt, aus meinem Leben gerissen, weiß ich zweierlei: sie ist nicht "über den Regenbogen gegangen", nicht in die grenzenlose Freiheit, sondern gestorben aus ihrem einzigen Leben, das allerdings wie jedes einzigartig war - auch ohne jede sonstige Besonderheit. Und sie war mir nah und allein deshalb besonders wert, ohne mehr Wert zu sein als andere Menschen. 

Denn allerdings ist diese Leben das einzige, das wir haben und deshalb besonders wichtig, schön, schrecklich u.s.w. Ich danke für dieses Wunder all dem, was ich in Ermangelung von Begriffen dafür "Gott" nenne. Im "Ich-bin" ist mir das "ich" das bekanntere, nur das "bin" das Wunder. Ich muss es nicht erhöhen. 

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Hinausgehen ins Weite. Allein, aber nicht einsam. Das Schönste am Alleinsein: Wer es auch ist, jemand wartet auf meine Rückkehr. 

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