Ist nicht der Spießer, die Spießerin der/die wahre Epikuräerin? In Ruhe das Leben möglichst ohne Mühe betreiben und genießen und den Rest, politisches Handeln und Denken, sowie das Philosophieren den Anderen überlassen.
Nicht schlimm. Daher kommen wir alle, zumindest die meisten von uns. Leben, Lieben, tätig den Unterhalt verdienen und abends an Lagerfeuer, Herd, Kamin lesen oder glotzen vom nicht zu Schweren.
Nur wenn Gefahr droht oder easy Reichtum winkt, wird die Herde unruhig, ruft je nach Erhitzung, Angst und Gier nach dem Hirten oder Erlöser.
*
Die Person ist nicht Teil der Gemütlichkeit oder der mobilisierten Menge. Sie muss sich umschauen nach Möglichkeiten, in der Welt zu sein, zum Leben zusätzlich richtig zu leben. Sie weiß von ihrer kurzen Zeit in der Zeit.
Sie gehört nicht dazu. Zugehörigkeit wird ihr zugestanden oder verweigert. Wenn sie aber auch nicht ins Reich von Gemütlichkeit und Nachbarschaft gehört, so weiß sie doch, daß sie von da kommt, daß da der Ursprung liegt.
Sie mag zum Ersatz von Wärme nach Ruhm oder Gefolgschaft streben, oder die Zufriedenheit mit der eigenen Existenz in langen Meditationen, Diskussionen, Studien suchen: die Distanz bleibt. Du bist der, die Fremde.
*
Aber der Schwarm braucht nicht nur Essen, Trinken, Verdauung, Fortdauer durch Fortpflanzung, Vergnügen aller Art und Schutz der Familie, sondern auch Einsatz der Jugend, gute Leitung, Information und Wissen aller Art, Barmherzigkeit und kritische Betrachtung. Das sind Wert und Aufgabe all der einsamen Figuren außerhalb der Gemeinschaft, des Volkes, des Heimatfestes des Epikur.
Was sie tun sollen? Frag doch den Schwarm! Die nach der Revolution erstandene Republik wird es schon sagen. Zum Beispiel im Parlament, in der Zeitung, in Gedicht, Roman, Essay. Religion gehört wie Philosophie auch dazu. Das Gefühl in Dir, das, was man Gewissen nennt, ist ein guter Wegweiser.
Nach der Lektüre des Imperators Marc Aurel, der nur nicht erkannte, dass zum richtigen Leben die Struktur der Republik unerlässlich ist: ELF....
25.10.2021 Klaus Wachowski
Nicht schlimm. Daher kommen wir alle, zumindest die meisten von uns. Leben, Lieben, tätig den Unterhalt verdienen und abends an Lagerfeuer, Herd, Kamin lesen oder glotzen vom nicht zu Schweren.
Nur wenn Gefahr droht oder easy Reichtum winkt, wird die Herde unruhig, ruft je nach Erhitzung, Angst und Gier nach dem Hirten oder Erlöser.
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Die Person ist nicht Teil der Gemütlichkeit oder der mobilisierten Menge. Sie muss sich umschauen nach Möglichkeiten, in der Welt zu sein, zum Leben zusätzlich richtig zu leben. Sie weiß von ihrer kurzen Zeit in der Zeit.
Sie gehört nicht dazu. Zugehörigkeit wird ihr zugestanden oder verweigert. Wenn sie aber auch nicht ins Reich von Gemütlichkeit und Nachbarschaft gehört, so weiß sie doch, daß sie von da kommt, daß da der Ursprung liegt.
Sie mag zum Ersatz von Wärme nach Ruhm oder Gefolgschaft streben, oder die Zufriedenheit mit der eigenen Existenz in langen Meditationen, Diskussionen, Studien suchen: die Distanz bleibt. Du bist der, die Fremde.
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Aber der Schwarm braucht nicht nur Essen, Trinken, Verdauung, Fortdauer durch Fortpflanzung, Vergnügen aller Art und Schutz der Familie, sondern auch Einsatz der Jugend, gute Leitung, Information und Wissen aller Art, Barmherzigkeit und kritische Betrachtung. Das sind Wert und Aufgabe all der einsamen Figuren außerhalb der Gemeinschaft, des Volkes, des Heimatfestes des Epikur.
Was sie tun sollen? Frag doch den Schwarm! Die nach der Revolution erstandene Republik wird es schon sagen. Zum Beispiel im Parlament, in der Zeitung, in Gedicht, Roman, Essay. Religion gehört wie Philosophie auch dazu. Das Gefühl in Dir, das, was man Gewissen nennt, ist ein guter Wegweiser.
Nach der Lektüre des Imperators Marc Aurel, der nur nicht erkannte, dass zum richtigen Leben die Struktur der Republik unerlässlich ist: ELF....
25.10.2021 Klaus Wachowski
P.S.: Im Sonderheft der "Philosophie" steht Henry Millers Erleuchtung: "Ich weiß, wo das Heil liegt: entsagen muss man, verzichten muss man, sich aufopfern, auf dass unsere kleinen Herzen im Gleichklang mit dem großen Herzen der Welt schlagen." Lass doch mal den Sokrates fragen: woher weißt Du das?
Und ist denn sich aufopfern stoisch? Oder ist Stoa nicht eher: bewusst sein?
***
Silikonvalley und Marc Aurel?!
Eine Umarmung ist mehr als der Sieg über den Feind.
Daher ist es zwecklos, nach Handlungsanweisungen der Stoa zu Erfolg oder Niederlage zu suchen.
Im Film Contra wirft die Protagonistin dem Widersacher Zynismus vor. Er verachte Menschen und Welt. Die Stoa geht im Gegensatz zum Zyniker von der Gleichwertigkeit und Achtungswürdigkeit aus. Der Mensch ist ihr nicht Masse, sondern Nachbar, Mitbewohner, Person.
Angeblich finden Manager beim Stoiker Erfolgsrezepte. In Bezug auf die Achtung auch von Feinden durchaus möglich. In Bezug auf geschickte Techniken im Ellbogengebrauch wohl kaum. Die Erkenntnis von Welt und Grenzen des Ich hilft wohl bei der Erduldung von Misserfolg und Niederlage, aber nicht dazu, nach dem Aufstehen weiterzumachen. Das mag auch manchen Manager*innen helfen. Im Leben, nicht im Geschäft...
Daher ist es zwecklos, nach Handlungsanweisungen der Stoa zu Erfolg oder Niederlage zu suchen.
Im Film Contra wirft die Protagonistin dem Widersacher Zynismus vor. Er verachte Menschen und Welt. Die Stoa geht im Gegensatz zum Zyniker von der Gleichwertigkeit und Achtungswürdigkeit aus. Der Mensch ist ihr nicht Masse, sondern Nachbar, Mitbewohner, Person.
Angeblich finden Manager beim Stoiker Erfolgsrezepte. In Bezug auf die Achtung auch von Feinden durchaus möglich. In Bezug auf geschickte Techniken im Ellbogengebrauch wohl kaum. Die Erkenntnis von Welt und Grenzen des Ich hilft wohl bei der Erduldung von Misserfolg und Niederlage, aber nicht dazu, nach dem Aufstehen weiterzumachen. Das mag auch manchen Manager*innen helfen. Im Leben, nicht im Geschäft...
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