Von der Action zum Jesus der Betriebswirtschaft. Jetzt Trump.
Peter Spuhler, Karlsruhe, zum Beispiel:
Nehmen wir einmal an, er habe genau das getan, was die Leitwölfe im Verein von ihm erwarteten. Er folgte ihnen, hielt die einen Schafe beisammen, biss die anderen ab.
Dann verstehe ich es so: er hat wohl doch ein schlechtes Gewissen aus dem menschlichen Schwarmbewusstsein nicht verdrängen können. Und -bekanntlich macht schlechtes Gewissen schlechte Laune- mit der bekannten Entschuldigung des auffällig gewordenen Genies, Kunst sei keine Angelegenheit der Demokratie, ging er auf den Kurs eines Trump ab.
Nehmen wir im Gegensatz dazu an, er habe eigene Ideen gehabt, dabei aber den eigenen Kopf der anderen Künstler und gar der Arbeiter beachten wollen, gibt es für die autoritäre Gestaltung des künstlerischen Ambientes wohl eher die Erklärung aus der einem Generalgeneralgeneraldirektor, nicht aber einem Generaldirektor zustehenden narzißtischen Betrachtung der Umwelt, die selbstverständlich auf den Meister zu horchen und ihm zu gehorchen hat. Eine Bayreuther Aura, die sich als Charisma versteht.
Nehmen wir aber zum Dritten an, er habe mit Flausen der Kunst nichts am Hut und nicht viel mehr als seinen persönlichen Vorteil im Kopf gehabt, wer wollte das nach Jahren der Hartzer Rolle irgend jemandem verübeln? Das Theater ist weder Wartesaal noch Ponyhof. Dann muss man doch auch mal seine schlechte Laune über ständig neue Ideen von da draußen loswerden können.
Auch das Alter klopft an...
Ich zum Beispiel bemerkte beim Ausstieg aus der Arbeit als Chef einer kleinkleinen Abteilung, dass ich "es nochmal wissen" wollte. Ich übersah aber, dass meine Kolleg*innen, keineswegs auf meinen plötzlich extremen Ehrgeiz standen. Sie waren echt genervt. Zum Glück ließen sie es mich spüren und ich beschränkte meinen Ehrgeiz auf den fachlichen Teil meines Anteils am gemeinsamen Ziel. Ich entkam so durch glücklichen Widerstand der Betroffenen dem Gesetz des Murphy.
*
Ich glaube nicht, dass im Fall eines solchen Scheiterns gewaltige neue Führungssysteme über das Harzburger Modell erhöhter Selbständigkeit und Absprache hinaus nötig sind, um dergleichen zu vermeiden. Eine Verantwortlichkeit auch von Abteilungsleitern gegenüber Personalchef*in- und Organisation bestimmt.
Es gibt ein allgemeines Personalbild in den Verwaltungen, das sich aus den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um den Einfluß des Artikels I auf das Arbeitsleben entwickelt hat. Es scheint, dass es sich seit 89 und verstärkt seit dem Aufrauschen der Betriebswirtschaft in einst vernünftigen Köpfen verflüchtigt
30.11.20 Klaus Wachowski
Peter Spuhler, Karlsruhe, zum Beispiel:
Nehmen wir einmal an, er habe genau das getan, was die Leitwölfe im Verein von ihm erwarteten. Er folgte ihnen, hielt die einen Schafe beisammen, biss die anderen ab.
Dann verstehe ich es so: er hat wohl doch ein schlechtes Gewissen aus dem menschlichen Schwarmbewusstsein nicht verdrängen können. Und -bekanntlich macht schlechtes Gewissen schlechte Laune- mit der bekannten Entschuldigung des auffällig gewordenen Genies, Kunst sei keine Angelegenheit der Demokratie, ging er auf den Kurs eines Trump ab.
Nehmen wir im Gegensatz dazu an, er habe eigene Ideen gehabt, dabei aber den eigenen Kopf der anderen Künstler und gar der Arbeiter beachten wollen, gibt es für die autoritäre Gestaltung des künstlerischen Ambientes wohl eher die Erklärung aus der einem Generalgeneralgeneraldirektor, nicht aber einem Generaldirektor zustehenden narzißtischen Betrachtung der Umwelt, die selbstverständlich auf den Meister zu horchen und ihm zu gehorchen hat. Eine Bayreuther Aura, die sich als Charisma versteht.
Nehmen wir aber zum Dritten an, er habe mit Flausen der Kunst nichts am Hut und nicht viel mehr als seinen persönlichen Vorteil im Kopf gehabt, wer wollte das nach Jahren der Hartzer Rolle irgend jemandem verübeln? Das Theater ist weder Wartesaal noch Ponyhof. Dann muss man doch auch mal seine schlechte Laune über ständig neue Ideen von da draußen loswerden können.
Auch das Alter klopft an...
Ich zum Beispiel bemerkte beim Ausstieg aus der Arbeit als Chef einer kleinkleinen Abteilung, dass ich "es nochmal wissen" wollte. Ich übersah aber, dass meine Kolleg*innen, keineswegs auf meinen plötzlich extremen Ehrgeiz standen. Sie waren echt genervt. Zum Glück ließen sie es mich spüren und ich beschränkte meinen Ehrgeiz auf den fachlichen Teil meines Anteils am gemeinsamen Ziel. Ich entkam so durch glücklichen Widerstand der Betroffenen dem Gesetz des Murphy.
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Ich glaube nicht, dass im Fall eines solchen Scheiterns gewaltige neue Führungssysteme über das Harzburger Modell erhöhter Selbständigkeit und Absprache hinaus nötig sind, um dergleichen zu vermeiden. Eine Verantwortlichkeit auch von Abteilungsleitern gegenüber Personalchef*in- und Organisation bestimmt.
Es gibt ein allgemeines Personalbild in den Verwaltungen, das sich aus den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um den Einfluß des Artikels I auf das Arbeitsleben entwickelt hat. Es scheint, dass es sich seit 89 und verstärkt seit dem Aufrauschen der Betriebswirtschaft in einst vernünftigen Köpfen verflüchtigt
30.11.20 Klaus Wachowski
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