Ein Freund gibt mir die Interviews 2020 mit Jürgen Boock im Zeit- Magazin zu lesen. Ein Mann meiner Zeit, der in der RAF als Terrorist mordete.
Er fabuliert wie es üblicher Weise Geheimdienst - Leute tun. Was stimmt, was ist erfunden? Er sei selbst Opfer früher Gewalt gewesen. Dies geschah auch vielen anderen, die nicht eine solche Karriere hatten. Fast in jedem Haus dieser Zeit wurde geschlagen.
Wie? Er lernte Jim Morrison in Holland kennen? Wem von uns anderen geschah dies? Und gleich auch die Bosse von RAF? Anführer eines Aufstands im Jugendknast? Man pflegte tätige Verbindung.
Stimmen die gewaltigen Erzählungen, gibt es viel Ruhm für Heldentum im düsteren Raum der Gewalt. Faszinierend für Sensationisten.
Wo bleibt die Reue für Taten? So selten wie bei den alten Nazis. Wo ist das Wort zu den trauernden Angehörigen über all den interessanten Abenteuern?
Ja, unsere Sympathie für das linke Spektrum, unsere unterstützende Wut über Imperialismus, Vietmam und autoritäre Strukturen, halfen diesen Leuten bei der Planung von Taten und Flucht. Aber mit diesen geheimbündlerischen Führerschaften wollten wir nichts zu tun haben, wenn wir auch den aufgefahrenen gigantischen Machtapperat und die aus Presse und Fernsehen rollenden Hasswellen hassten. Das ging auch schon bis zu unbarmherzigem Schweigen. Das wäre zu bereuen!
Aber dieser Täter bringt auch wieder alle Entschuldigungen vor und kein Wort der Reue über die Folgen seiner Tatbeiträge. Diese Opfer hatten nicht die Gelegenheit, sich mit Gedichten die Seele auszutapezieren, mit Stories in den Wellen der öffentlichen Stimmung zu surfen. Gemütliche Nachbarschaft in der Waldeinsamkeit. Betrachte es mit den Augen der Hinterbliebenen.
Management der Tat. Was bewunderst Du daran!?
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