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Neues Jahr

Zwei Worte für Begriffe sind mir heute nicht eingefallen. Das kommt schon öfter vor.

Vergesslichkeit. Ich nähere mich dem großen Vergessen der Ewigkeit, nachdem ich doch Jahre in ihrem Nichtbemerken leben durfte. 

Nicht von Unwichtigkeit zu sprechen: Von Wichtigkeit hatte ich ausreichend, manchmal und für manche zuviel davon. Aber ich bemerke das Alter. Im Übergang zum Ausgang. Eine nicht hässliche oder traurige Vorstellung. Eher eine angenehme, verständnisvolle und warme Melancholie. 

Groß war in den Jahren des Verlierens von Kraft und Wichtigkeit die Angst vor der Depression. Ich war und bin manchmal tiefer von einem ärgerlichen Pegida-Gefühl gegen meine Lebensumstände ergriffen, das sich als ein großes Desinteresse an tätigem oder genießendem Leben ausbreitet. Aber für das Ja sind ausreichend Trauer und Freude aus Liebe, Sehnsucht und Erinnerung wirksam. Ich glaube, fast weiß ich sozusagen das Ja. Das Ja auch zum Übergang. 

Wer möchte diese Zeit nicht hinaus dehnen? Während ich dies schreibe, denke ich an den Mann, der plötzlich ein Bitzeln von den Beinen aufwärts spürt und sich nach einem Schlaganfall plötzlich in neuen Umständen befindet. Wer kann sich darauf vorbereiten?

Aber ich denke gern über das Leben nach, auch über meines. Gerne Musik. Gerne aber auch Stille und Denken.

Was könnte ich dem Jungen sagen, der da mit 7oder 6 oder 12 aus dem Fenster schaute und in das Wunder einer in Blätter ausbrechenden Birke vor Blau blickte? 

Ich habe dies und das erfahren, also mache Du es am besten so oder so!? Hätte er sich gegen die Schläge, die er von Menschen und Leben erhielt mehr wehren, hätte er mehr annehmen oder fliehen sollen? 

Es ist keine aufgeplusterte Haltung mehr: ich weiß es wirklich nicht. 

Auch ich habe mich gefühllos und sogar schäbig verhalten. Kein Grund, blöden Stolz zu fühlen. Aber dieser Keim, den das Leben in das Gewächshaus der Ewigkeit warf und mit dem Licht der Vernunft begabte, darf auch sich selbst wert fühlen, nicht anders als er es mit den anderen hält. 

Welches Glück, in dieser Region, in der Zeit der Republik geboren zu sein! Beste Bedingungen für Wachstum und erfüllte Liebe vorgefunden zu haben. In einer Generation, der Mensch und Achtung lange Zeit etwas bedeutete. Auf nachfolgende Generationen blicken zu können, in denen noch ausreichend Sehnsucht vorhanden ist, es lieber mit dem Du als mit dem aufgebauschten Wir zu versuchen. Denen Achtung mehr ist als Gefolgschaft, die Band mehr als der Star, das Gespräch mehr als die Rede, der Respekt nichts, die Würde des Menschen unantastbar. Die hilft, wo es geht und die Kraft es zulässt. 

Und Danke für Humor! 

Etwas zu Familie. Es geht nicht ohne. Die Liebe zeigt es Dir, wenn Du glaubst, sie nicht zu brauchen. Sie gibt die Kraft. Aber sie kann auch zu einem Herrschaftsinstrument über die Person werden. Und als Dynastie, Mafia über die Freiheit aller. Behalte die Priester der Werte im Auge und nimm deine Fragen ernster als die Antworten der Auserwählten!

Jetzt predige ich. Vergiss das und folge mir zu deiner Zeit ohne Angst in den Raum der Ewigkeit,  in dem das alles vergessen wird, um Platz dem immer neuen Jetzt, dem Wunder Geburt, frei zu halten. 

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