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im Café Gründgens

Ich sitze hier im Café Gründgens fürs bessere Badener Publikum von Zips und Stripferle und lasse den Cappuccino lux in mich hinein sickern. Biologisch gepresste Säfte links und rechts,  im Michelinjacket den Kommissar X aus ca. 76. Ein Idenditäter hat seinen Rollkoffer stehen lassen und sich aus dem Goldstaub gemacht.

In Verlängerung der Blickachse zum Weihnachtsstern macht Jo Walker, der New Yorker Detektiv aus dem Premium – Segment,  eine lustige Lynchtruppe aus. Die Punks von der Rolltreppe denen er -thanks, Alter- sein Kleingeld ins Hundekästchen geworfen hat, verziehen sich. Sie riechen irgendeinen Stunk. Und tatsächlich wickelt so eine russische Rundglatze die Hitlerfahne aus. Grölen, Pöbelspiel mit Anfassen. Aber falscher Ort Boys, wo Jo Kombinationen kombinieren muss! 

Zwei Minuten später ist der Spuk vorbei. Bisschen Judo und Box und schon liegen die rechten Rüpel verpackt und in ihre Smartschnüre gewickelt abholbereit unter den veganen Gurken. Die Punks und die Ruhe kehren zurück. Die Polizei holt auch den Koffer ab. Ich kann mich wieder in Kommissar X vertiefen. 

Von links: „Geht alls in die Tüde nei!“ 

Und was kommt da um die Ecke? Das Tomatenregal aus dem biologischen China gibt den Blick auf eine schräge Gestalt frei. Jo Walker, Privatdetektiv aus einem New Yorker Saftladen, legt genervt seinen Kommissar X weg. Wenn ein Bär kommt, bittest Du nicht um Gnade, sondern gibst Fersengeld. Jo entscheidet sich anders und lässt den bis an die Zähne bewaffneten und noch so einiges in der Sporttasche mitschleppenden Helden über sein ausgestreckes Bein, bekleidet mit handgewerkten ungarischen Schuhen, stolpern. Den Rest der Zähmung erledigt die an die Schläfe gedrückte Remington.

Wie erwartet: als er mit spitzen Fingern die Hasskappe abzieht, lächelt ihm vers
tört das Gesicht eines Jesus Osama Che entgegen. Er übergibt ihn mitsamt Eisen- und Dynamitsammlung dem Warenhaus-Detektiv Phil, Kollege aus seinen Jerry-Cotton Zeiten.

Wieder mal so ein irr gesteuerter Hochsensibler, dem eine anständige Tätigkeit in einem Beruf nicht interessant genug ist und der unbedingt selbst den Retter spielen muss. Sucht nach größeren Katastrophen hinter der Realität und fühlt sich als Meister der Wahrheit. Jede Spekulation wird ihm zur Erleuchtung und schon geht der nächste Guru in den Waffenladen!

Irgendwie gibt es immer mehr von solchen Heilsbringern, die den normalen Killern ins Handwerk pfuschen oder den nur kriminellen Mordgeschäften mit ihrer irren Gewalt Deckung und Ablenkung schaffen.

Er bestellt noch einen Sambuca, fürchterliches Gesöff aber Whiskey ist aus  - Epiphanias in Baden. Er schaut in seine Notizen. Mit X, dem zockenden Betriebswirt, legt er sich nicht an. Dazu reichen die Spesen nicht. Er gibt den Deal ( Staatsgelder in Frankenkrediten ersäufen) weiter an die Rechnungsprüfung. Mal sehn, ob ihr seriöses Getue eine ordentliche Grundlage hat. 

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