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Wie schön B Strauß! Numen und Werg


Wie schön: Botho Strauß, das ist doch Sloterdeutsch auf Eburneisch

Aus und nach der Leseprobe des Verlags

Was da wohl ist,  "Zwischen Jetzt und Nu"?

"Eines Tages heißt es sich bücken auf der Rolltreppe nach der Münze, die auf die ruhende Schuhspitze fiel." Der Dichter schmunzelt rechte Runzeln. Ja, da werden die sich was denken! Da ruht das Verstehn wie Schuhspitzen auf Rolltreppen.

Denn da "steckt in der Sprache etwas, das drückt und drängt. Etwas, das sie buchtet und beult, weil es hinauswill wie ein gefangenes Tier." Und wie es hinauswill, da drückt es und drängt, buchtet und beult und heult wie ein Abiturient aus alten Zeiten, der sich in einen Aufsatz verbohrt.

War das nicht schön? Als die Plätze an den Trögen noch frei waren für lustiges Völkchen und ernsthaften Brumm, auch krumm wie ein Rettich aus Bargfeld? Jetzt ist dröge der Trog.

"Ist es etwa das Zusammengepferchte von Unding, Abgrund, Numen und Werg, das in Gestalt eines Wühlers durch unsere Sprache buckelt und findet den Ausgang nicht mehr?" Der Fänger im Roggen? Sänger von Brocken, er nudelt und buckelt bedeutsam ein Unding in Numen und Werg.

"Männer, Frauen haben: «Nichtswürdiger!» mir zugerufen, mir, einem birnengelben Lindenblatt!" Kreiselnd scharwenzelt ein torkelnder Tänzer über glitschende Metaphern auf dem Flohmarkt des alt.

So "die Maid, sich wiegend" in glockigem Saum. "Doch fehlt es an Schleppe, den Kehraus zu schwofen," zu doof, die "Wolken zu schieben"... Und Lapsus spricht, Wesen des Entgleitens. Lippen aufwerfend, flüstert die  Eiche Empfehlung.

"Er bezahlt ihn und zahlt noch eins drauf. Und noch eins. Der Hausherr gewährt ... ein fließendes Zahlen." Und "Alles hat seinen Preis an den Sinn verloren." Der lustige Dichter verdient nicht mehr.

Rücken an Rücken schläft er mit "Rappen, schwarz wie die Nacht", den Traum schwappt er über die Schwelle des Tages, nicht Quelle noch Qualle: zerfließende Vase. Faß ihn, oh faß ihn nur keiner an Knarzworts Ernst tropfender Nase.

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