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Vom Weinlenzer 2013

Nasse Konfetti.
Marodes Rathaus, tolle Konzerte.
 

Der Frühling ist da. Der Weinlenzer legt sich in eine liebevolle Verwöhn-Massage. Er lauscht dem Enzian des Heino über drei Oktaven, aktiviert seine Shades Of Grey mit der Berlusconi-Taste.

Klangästhetik vom Feinsten erfüllt das künstlerische Betriebsbüro. Ein Kulturbarde interviewt den Jimi Hendrix des Dudelsacks. Der Frühling kommt mit Specht und Schluckspecht. Coniferen der Literatur schlagen ihre Lieblinge für den Bachmann-Preis vor.

Die Verbrauchergemeinde Aeternitas trifft die Hospizschwestern vom Verein Dasein. Zwischen Tanz und Testament verhandelt man eine Top-Rendite für randständige Vulnerable. Man upgradet Bonusmeilen für die Fahrt nach Pizza. Am Koma-See wiehert dann ein Kabarethiker über das sogenannte "Jammern auf hohem Niveau", eine Erfindung gelangweilter Witzbolde beim Anblick von in Abfallkörben suchenden Obdachlosen.

 Was das Kind sieht: Schläger springen in schwarze Uniformen und verwandeln sich in Hilfsbeamte der Ordnungsverwaltung. Ausputzen auf belorussisch-europolnischem Niveau. Schieber und Abschieber geben einander die Schlagstöcke in die Hand. Eltern reißen sich im gefrorenen Schlamm die Füße blutig.

Die Seidenstraße der Gewaltherrschaften führt durch ein Granatenbiotop nach Minsk. Lege die Hand in den goldenen Abdruck der Diktatorentatze. Es brennt wie Geiergalle. Da haben Tausende von Knechten Verehrung eingeschwitzt.

Filzlappen im Permafrost. Die Freiheit friert obdachlos in den Seitengassen eines Projekts aus Gewalt und Angst. Und die Braven eilen ins ldyll des Deko. Die Leuchtwürmchen des arabischen Frühlings werden von einem Alp aus Ideologie und Familienbande verschlungen.

"Einer der größten Künstler"... Dr. Smirc, Erzneurologe und Wiener Smartphoniker, verspürt einen gewaltigen Brechreiz bei solchen Hymnen.

Das Wagner-Jahr beginnt mit Musik vom Wolfsgeheul. Wut-Fasten wird zur schwierigen Übung bei Calais am Ärmelkanal unseres fluffigen Selbstbewusstseins.

03.03.13 und 29.11.21

Ich schrieb es 2013. Beim ersten neuen Überblick bemerkte ich, dass mancher Satz in Les Milles oder an der Grenze zum Lukaschenko noch nicht gut angekommen wäre.

Zum Beispiel:

"Der Wettkampf der nordischen Kombinierer ist mit einem Sieg und einer Niederlage beendet worden.
Mainz voll putinisiert.
Das ist schon ne ganz andere Hausnummer als abgelutschte tote Hosen.
Nintendo-Patienten entsorgen ihre Pampers in der Bahnhofshalle.
In Aachen studierte man einst Romantik und Geschichte. Jetzt ist der Herr Prosit ins Proaische gewechselt.
Mir fällt der berühmte Händedruck der Gewaltherrschaft ein. Beton und Stahlklammern um Menschenhirne (doppelt).
Die Zeitschrift volltext versucht sich in Seriosität. Karl Kraus: "Mer lacht.""

Aber es stimmte schon.

Jetzt, auspensioniert, bemerke ich, daß ich mich der Welt nicht in eine schöne Erinnerung entziehen kann. Jedenfalls nicht öfter als damals.

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