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Günter Eich zum 9.11.

Was ist schon dabei?

Günter Eich zum 9.11.

Vor der niedergebrannten Synagogen in Karlsruhe wieder schwarze Gefühle.

Abends in volltext eine Eloge auf Günter Eich...

"grandios", "absolute Unwilligkeit" "radikaler Rundumschlag " "ein Schnitt, scharf und genau" Wortwahl der Verehrung.

Und Abwiegelung: "Man ist Schreibender, man lebt vom Schreiben. Wer Erfahrung mit Diktaturen hat, hält sich mit dem Aburteilen zurück. Aber zu diesem Publikum möchte ich nicht gehören. "

Andere Schreibende hatten nicht solche Gelegenheit, etwa aus Gurs statt nach Auschwitz in den Rundfunk zu kommen. Und was sagt Klaus Mann zu solchem Mephisto?

Der kritische Biograph Vieregg ist tot. Es darf wieder von Größe gejodelt werden.

Wann waren die Bücherverbrennungen?
Wann bewarb Eich sich zur NSDAP?

1.5.33!

Es ist doch gar nicht so, als habe man nach 45 und vor dem Auschwitzprozeß irgendetwas aufgearbeitet.

Heidegger
Arno Schmidt
Kurt Goller
Jetzt Eich

Wie konnte bei solcher Kollegenschaft ein Exilschriftsteller auf die Idee kommen, nach D zurückzukehren? Zumal Klaus Mann dem da vor 1930 die Seiten seiner Zeitschrift geöffnet hatte! Was für ein Erleben, nach Deutschland zurückzukehren und den Verräter und Naziprofitler als Größe verehrt zu sehen!

Der Trog der 2. Reihe stellt stets Verehrer der Verehrung zur Verfügung, und Abwiegler von Schuld. Und aufgerührten Ruhm über die Schamlosigkeit.

An Bakunins Grab will der NS-Bewerber Eich begraben werden. Bezeichnender Weise nicht an dem Kropotkins!
Es gibt nämlich den gar nicht seltenen Anarchismus der Menschenhasser wie Mussolini, der Verächter wie Wagner und Nietzsche. Sie wollen Freiheit der - Herrschaft. Was wollte SS-Bewerber Arno Schmidt, der seine Verehrer mit der Flucht ins konstruierte Wirrsprech weg von der Frage nach Norwegen lockte?

Und jetzt wird der Eich wieder aufgekocht!

1930 bei Klaus Mann, 1933 Mai Bewerbung bei NSDAP. Heidegger, Schmidt zur SS, und Staatsanwalt Goller bei der SA-Zensur, während die nachwachsenden Studenten bei Bücherverbrennungen Heil brüllen.

"Die Jahre 33 bis 40 waren die produktivste Zeit als Autor für den Rundfunk. Die Buchausgabe der Erzählung Katharina erreicht 32 Auflagen als Feldpostausgabe."(Wikipedia)

Hannah Arendt bemerkte als eine der schlimmsten persönlichen Erfahrungen den feigen Verrat der intellektuellen Freunde.

9.11. in Karlsruhe. Warum sich mit den feigen Bedenklichkeiten eines Schreibers im Propaganda-Apparat beschäftigen, der doch statt Dreck zu schreiben eben etwas zurücktreten gekonnt hätte? Wirklich zurücktreten.

Goller hat die Beine still gehalten und das Verdienstkreuz bekommen. Eich den Büchnerpreis.

Was ist weniger faulig?

Sie profitierten von der Verfolgung der Konkurrenz, erhielten Brot und Ruhm vom Nazi. Und der da den Büchner!- Preis von der Republik!

Gut, dass es die Ewigkeit gibt und ihr unaufhaltsames Vergessen.




Dazu Projekt Goller https://www.blogger.com/blog/post/edit/4837692115165755815/7752844030652920598

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