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Blick in die Kugel

Ich schaue auf die Kugel. Ich sehe gewaltige Menschen und weniger gewaltige Menschen, Obdachlose, Heeresführer und dergleichen mehr. Ich sehe Verkehr, Straßenbahnen, Autos, Flugzeuge, Schiffe, Handel und Wandel. Gute Menschen, schlechte Menschen, Prediger und Ungläubige, Heilige und Versager.

 

In Wahrheit betrachte ich aber nicht die Kugel, sondern bin Teil dieser Kugel und würde gerne wissen, was denn hinter dieser Oberfläche steckt,  auf die ich meine Füße setze.

 

Der Naturwissenschaftler sagt mir: Da ist ein Kern der Welt aus dem heraus sie angetrieben wird. Da war doch einmal ein Urknall. (Ein gewisser Trump meint, so laut wie der der Mutter aller Bomben? Wer redet schon mit so einem?)

 

Der reine Wissenschaftler sagt, :“Dies ist lediglich eine Weihnachtskugel, in der nichts ist als Raum, leerer Raum.

 

Dann frage ich mich aber: was ist das zwischen dem Nichts  und der Oberfläche, auf der wir leben und sterben und das Fragen vergessen? Da ist doch nicht Nichts! Zwischen dem leeren Raum um, unter und über uns, das Unbekannte: ist es ein schlagendes Herz?

 

Ist es das Unbekannte? Ist es der Gott vom Windhauch im brennenden Busch? Ist es doch Nichts?

 

Schlägt da so etwas wie ein Herz, wie ein Ich, eine Seele, eine unbekannte Energie, die Schopenhauer als den Willen zum Leben und als nichts mehr erkennt? Und Kant als das unerkennbare Ding an sich, nicht mehr, Sokrates als seinen Daimon.

 

Die Frage nach der Ursache ist Anfang und Ende der Wissenschaft. Sie führt zum Anfang, der aus anderem Anfang kommt. Die Religion endet oft bei einem Anfang, gesetzt von Gott, über dessen Anfang man gerne nicht weiter fragt. Der Buddhismus und die Philosophie ab Kant braucht nicht Anfang noch Ende. Ein anfangloser Urknall, ein Gott am Beginn einer Schöpfung widerspricht der Logik - selbst der Wissenschaft.

 

Nochmal in die Höhle des Platon steigen: Tatsächlich an der beleuchteten Wand bewegen sich Schatten. Na klar: das müssen Schatten von realen Gegenständen und Menschen hinter meinem Rücken sein. In ihnen selbst schlägt wohl nur ein Herz,wenn ich dem Guru mehr vertraue als eigenem Verstand. Wie ist es mit dem Licht? Hier klingt das Echo des Herzschlags der Sonne. Wie er zustande gekommen ist, wissen wir: Oberfläche tritt in den Raum, in dem ein Körper leuchtet. Soweit Wissen und Wissenschaft.

 

Aber was ist diese als Leuchten bekannte Kraft an sich? Nenne mir nicht einen Namen wie „Schwerkraft“,“Lebenskraft“, „magnetische Kraft“, „Energie“,  pp, das ist nur Bezeichnung, nicht Klärung!

 

Das Herz, das darin schlägt,  kannst Du Dir darunter etwas vorstellen, ist das, was diesen Menschen bewegt, dem ähnlich, was Dich bewegt? Nennst Du es „das nicht erkennbare Ding an sich“ oder mit Schopenhauer „Ich-noch-einmal“ wie die Inder, also „Wille zum Leben“? Hier bleibt nur Spekulation, Glaube an nichts oder irgendein Unbekanntes namens Jahwe/Gott/Welt/Natur/Energie/Materie/Sein/All….

 

Also nicht Wissen.


Und wäre es nur ein Traum, Bilder im Imaginären schwebend, Gesehenes, nichts als Vorstellung? 

Auch hier käme nach allen Fragen nach dem, wie es sei, funktioniere, was die Ursachen dieses Erscheinens sei, die philosophische/ religiöse Frage nach dem Was. 

Was sei es denn, das da erkenne?

Auf immer ungewiss, wie die nach dem Was dessen, nach dem Ansich dessen, das da als Schemen erscheint. 

Ist es Teil des Erkennenden oder eigenes, fremdes Leben?

Die Menschlichkeit sagt: Ich-noch-einmal mit Arthur Schopenhauer und diesem Jesus Christus.

Die Welt als Traum: 

Diese Vorstellung ist nicht weniger abstrus als die von der Nichtexistenz des Ich. Die Welt als Traum - was ist neben ihr im Raum, was war vor ihr, wird nach ihr sein? Das Ich als elektrisches Bündel - was ist das, das so betrachtet? 

Was also ist das Auge, das im Höhlengleichnis von Plato liest?


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