Am Bagger
der Arbeiter aus Rumänien
Ganz ohne
Handschuhe in der Zigarettenpause. Es ist Bitterkalt.
Überall in kalten,
schmutzigen, schwer zugänglichen Räumen gibt es unter schweren Bedingungen Arbeiter
und Arbeiterinnen, die dafür sorgen, daß dies hier alles funktioniert, daß mein
Leben nicht schon lange im Bitterkalten, in der Not, in der Arbeitssklaverei geendet
ist. Sie verdienen regelmäßig weniger als unsereins.
Mein Schulkamerad,
der Jahrzehnte im Bau und in der Arbeitslosigkeit verbracht hat und -Gott, der früheren
SPD und der Gewerkschaft sei Dank- jetzt als Rentner nicht prekär lebt. Du glaubst
doch nicht, daß ich über ihn lache oder innerlich den Mund verziehe?!
Meine Schulkameradin,
lange Jahre von Fabrik zu Laden, dann in die Kinderarbeit. Heute miese Rente. Wie
sollte ich kein schlechtes Gewissen haben?!
Er, der Mann
aus Rumänien, arbeitet am eiskalten Beton, hilft dem Chef, Baumängel zu verstecken,
dem Kollegen, bezahlt, wenn auch schlecht bezahlt durch Corona zu kommen.
Kann ich
auch wenig persönlich verändern; glaube nicht, ich schaue mit Dir an ihm vorbei
auf wichtige Wichtigkeit!
26.1.21 Klaus
Wachowski
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