"Wie unangenehm es ist, ausgeschlossen zu sein. Und daß eingeschlossen zu sein wahrscheinlich unangenehmer ist." (Virginia Woolf, ein Zimmer für sich allein).
Wer schreibt noch in Corona?
Aber selbstverständlich muss der Intellektuelle sich in Zeiten von Corona kritisch äußern. Der Brave ist eine absurde Erscheinung, die nur gerechtfertigt ist, wo er im Dienste des Staates steht und sich deshalb zwischen staatlicher und eigener Aufgabe entscheiden muss. Die ausführende Macht kann sich natürlich nicht leisten, eigene kritische Meinungen zu äußern, dann wäre ihre Handlungsfähigkeit behindert. Die kritische Äußerung muss in öffentlichen Raum stattfinden. Und kommt daher als erste in die Verleumdung. Sie kann es nicht in der Behörde. Es gibt zwar das Phänomen des Whistleblowers. Das ist aber stets eine seltene Ausnahmeerscheinung, gerechtfertigt aber ohnmächtig.
So gesehen verwundert es nicht, dass von freien Virologen wenig zu hören ist, gibt es sie überhaupt?, während staatlich organisierte beschäftigte Virologen einen Muster der Bravheit abgeben - und der Führerschaft.
Denn der Staat hat seine Urteilskraft an die Wissenschaft abgegeben! Dies zu kritisieren war zuallererst Aufgabe von Intellektuellen. Die Presse hat wieder einmal ihr Mandat aufgegeben, zugunsten stiller Fahrt auf stürmischen Meer geschwiegen. Die Gewerkschaften - 1. Mai - desgleichen. Sie haben sich nicht für Versammlungsfreiheit an das Verfassungsgericht gewendet, sondern brav die Mitglieder mit einer Lightshow unterhalten. Die Kirche desgleichen bezüglich Versammlungsrecht, wichtiger aber bezüglich des Einspruchs für die Freiheit der Person unter Personen. Soziale Distanz zu kritisieren: das war Aufgabe -auch- der Kirchen.
So haben konkrete wirtschaftliche Interesse mehr bewirkt als alle Intellektuellen zusammen, soweit überhaupt vorhanden.
Ich brauche keine Intellektuellen, die mir sagen, wann und wo und wie ich auf die beste Weise brav bin. Dazu ist die Kompetenz des Staates ausreichend. Ich brauche Intellektuelle, die den Staat beobachten und falsche Entwicklungen kritisieren. Auch laut, auch scharf.
Deutschland ist seiner Tradition treu und brav geblieben. Was ja nicht unbedingt kritisiert werden muss, nur weil es die Kritik nicht hört, nicht veröffentlicht.
In anderen Ländern nicht anders. Europa rast sozusagen in Bravsein. Da aber nun einmal die Grenzen dicht sind, sprechen wir von Deutschland.
Es ist nicht leicht in einer dumpfen Atmosphäre voll Angst und Moralpredigten sein Wort zu erheben, zuerst einmal die eigenen Gedanken wieder zu finden und zu sortieren. Harmonie des Einverständnisses presst sich in die Lungen. Das Atmen wird schwerer, das Denken. Aber Selbstdenken ist nun einmal die Aufgabe der Intellektuellen. Jetzt geht es nicht um den cleveren, geschliffenen Satz. Jetzt geht es um das zutreffende, angebrachte aber auch in der Schärfe angemessene Urteil. Das haben nicht nur Intellektuelle. Es gibt ausreichend klare Köpfe, die nicht in intellektuellen Positionen ihr Auskommen finden, sondern ganz gewöhnlich leben und arbeiten, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Intellektuelle haben das Werkzeug, die Verbindungen und das Mikrophon. Da ist wenig zu hören!
Aber, aber: die Gefahr der Pandemie ist doch größer als jegliches staatliche Gelingen oder Versagen!: Der Teufel taucht auf hinter dem Horizont, die Russen kommen, die Atombombe vernichtet alle...
Wo ist der Teufel? Wo sind Deine Russen? Wer drückt gerade auf den roten Knopf? Entschuldige deine Bravheit nicht mit ideologischen Ängsten! Laß die Wissenschaftler erklären und zeigen und dann leg dein Urteil an! Nicht aus dem Bauch denken: Denken!
Keine gewaltige Bewusstseins- Erhöhungen. Du bist nicht das Genie, das die Braven verehren, Du bist oder Du solltest Dich orientieren an der Rolle eines Sokrates oder Kierkgaard -entweder oder - der auch nicht viel Beifahrer hatte. Es geht um Wahrheit, Dein Ding, nicht um Erfolg.
Sagazität und Mut.
Und:
Mehr Angst vor den Folgen des Mißbrauchs der Angst, bitte?
Wer schreibt noch in Corona?
Aber selbstverständlich muss der Intellektuelle sich in Zeiten von Corona kritisch äußern. Der Brave ist eine absurde Erscheinung, die nur gerechtfertigt ist, wo er im Dienste des Staates steht und sich deshalb zwischen staatlicher und eigener Aufgabe entscheiden muss. Die ausführende Macht kann sich natürlich nicht leisten, eigene kritische Meinungen zu äußern, dann wäre ihre Handlungsfähigkeit behindert. Die kritische Äußerung muss in öffentlichen Raum stattfinden. Und kommt daher als erste in die Verleumdung. Sie kann es nicht in der Behörde. Es gibt zwar das Phänomen des Whistleblowers. Das ist aber stets eine seltene Ausnahmeerscheinung, gerechtfertigt aber ohnmächtig.
So gesehen verwundert es nicht, dass von freien Virologen wenig zu hören ist, gibt es sie überhaupt?, während staatlich organisierte beschäftigte Virologen einen Muster der Bravheit abgeben - und der Führerschaft.
Denn der Staat hat seine Urteilskraft an die Wissenschaft abgegeben! Dies zu kritisieren war zuallererst Aufgabe von Intellektuellen. Die Presse hat wieder einmal ihr Mandat aufgegeben, zugunsten stiller Fahrt auf stürmischen Meer geschwiegen. Die Gewerkschaften - 1. Mai - desgleichen. Sie haben sich nicht für Versammlungsfreiheit an das Verfassungsgericht gewendet, sondern brav die Mitglieder mit einer Lightshow unterhalten. Die Kirche desgleichen bezüglich Versammlungsrecht, wichtiger aber bezüglich des Einspruchs für die Freiheit der Person unter Personen. Soziale Distanz zu kritisieren: das war Aufgabe -auch- der Kirchen.
So haben konkrete wirtschaftliche Interesse mehr bewirkt als alle Intellektuellen zusammen, soweit überhaupt vorhanden.
Ich brauche keine Intellektuellen, die mir sagen, wann und wo und wie ich auf die beste Weise brav bin. Dazu ist die Kompetenz des Staates ausreichend. Ich brauche Intellektuelle, die den Staat beobachten und falsche Entwicklungen kritisieren. Auch laut, auch scharf.
Deutschland ist seiner Tradition treu und brav geblieben. Was ja nicht unbedingt kritisiert werden muss, nur weil es die Kritik nicht hört, nicht veröffentlicht.
In anderen Ländern nicht anders. Europa rast sozusagen in Bravsein. Da aber nun einmal die Grenzen dicht sind, sprechen wir von Deutschland.
Es ist nicht leicht in einer dumpfen Atmosphäre voll Angst und Moralpredigten sein Wort zu erheben, zuerst einmal die eigenen Gedanken wieder zu finden und zu sortieren. Harmonie des Einverständnisses presst sich in die Lungen. Das Atmen wird schwerer, das Denken. Aber Selbstdenken ist nun einmal die Aufgabe der Intellektuellen. Jetzt geht es nicht um den cleveren, geschliffenen Satz. Jetzt geht es um das zutreffende, angebrachte aber auch in der Schärfe angemessene Urteil. Das haben nicht nur Intellektuelle. Es gibt ausreichend klare Köpfe, die nicht in intellektuellen Positionen ihr Auskommen finden, sondern ganz gewöhnlich leben und arbeiten, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Intellektuelle haben das Werkzeug, die Verbindungen und das Mikrophon. Da ist wenig zu hören!
Aber, aber: die Gefahr der Pandemie ist doch größer als jegliches staatliche Gelingen oder Versagen!: Der Teufel taucht auf hinter dem Horizont, die Russen kommen, die Atombombe vernichtet alle...
Wo ist der Teufel? Wo sind Deine Russen? Wer drückt gerade auf den roten Knopf? Entschuldige deine Bravheit nicht mit ideologischen Ängsten! Laß die Wissenschaftler erklären und zeigen und dann leg dein Urteil an! Nicht aus dem Bauch denken: Denken!
Keine gewaltige Bewusstseins- Erhöhungen. Du bist nicht das Genie, das die Braven verehren, Du bist oder Du solltest Dich orientieren an der Rolle eines Sokrates oder Kierkgaard -entweder oder - der auch nicht viel Beifahrer hatte. Es geht um Wahrheit, Dein Ding, nicht um Erfolg.
Sagazität und Mut.
Und:
Mehr Angst vor den Folgen des Mißbrauchs der Angst, bitte?
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