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Samstag

Samstag

Baseballkappe, schwazes Sweatshirt, Turnschuhe. Er mäht mit starkem Geräusch den Grünstreifen an der Haltestelle. Der Film und das Bier von gestern Abend sind nur noch eine dunkelgraue Pfütze unter seinen Gedanken, die auf einen Burger und eine ungewisse konkrete Hoffnung Sexuelles gehen.  Es riecht gut nach dem geschnittenen Gras. Ab und zu sticht ein morgendlicher Vogelruf durch das Rattern.

Blauer Himmel über weißen Wolkenballen zieht mich in ferne Gefühle der Kindheit.

Der Mensch vor der Folie der Erinnerung. Eine Seele in eigenem Gefäß. Abgeschlossen, fern, und in der Gegenwart bereits uneinholbar vergangen.

Dieser leichte Schmerz. Ist das Hüfte oder Muskelkater von unbekannter Ursache?

Das Geräusch hört abrupt auf. Er fährt den Rasenmäher zum Parkplatz. Der Samstag öffnet Fußball - und Grillplatz, die beruhigende Auflösung aller Wünsche im Wohlsein des Alc, mit etwas Glück gelingt auch die Einfahrt in eine Umarmung und mehr.

Einer auf dem Rücksitz eines Edelprodukts wird vorbeigefahren. Smalltalk, Begeisterung, Witzigkeit, all die Erwartungen an sein Wichtigsein drücken sich in seine sportlich massierte Bauchmuskulatur. Mit etwas Glück gelingt ihm heute der Rückzug in sein Sofa.

"Was willst Du damit sagen?", fragte mich der blaue Himmel über den Wolken. Es war kaum zu verstehen in den Liedern der Amseln und des wieder angesprungenen Rasenmähers.

Ich habe keine Antwort als, daß es nicht zu selten doch schön ist, zu sein.

Gott sagt: "Sag nicht Herr zu mir, Bruder." Und schüttet noch einige Stunden Tag vom Grün über die Stadt. Wir kaufen eine Straßengazette.

2.6.18

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